Kirgisischer Kriminalfall

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fräuleinsalander Avatar

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Ein Thriller, der in Kirgisistan spielt? Das hat mich sofort neugierig gemacht. In der kirgisischen Hauptstadt Bischkek ermittelt Inspektor Borubaew in einem neuen Fall: eine junge Frau wurde in einem Park ermordet. Erst deutet alles darauf hin, dass sie schwanger war, doch tatsächlich steckt etwas Grausiges dahinter… Soweit klingt die Geschichte wie bei den meisten anderen Krimis, doch bei diesem Roman ist einiges anders: Er spielt in Kirgisistan, einem Land, in dem die Bedingungen für Mordermittlungen nicht ideal sind. Spurensicherung und Obduktion werden nicht und können auch gar nicht mit der größten Präzision ausgeführt werden. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Borubaew und er ist auf den ersten Blich ein typischer Ermittler der Gattung „einsamer Wolf“: nicht nur der Tod seiner Frau, sondern auch die Erfahrungen in seinem Job haben ihn hart gemacht. Seine Sprache ist teilweise fast poetisch und dann wieder richtig derb, respektlos und geradeheraus, auch wenn es um die Beschreibung der Leiche geht. In Rückblenden erfährt man nicht nur etwas über die Vergangenheit des Inspektors, sondern auch die politische Lage des Landes wird ironisch-abfällig beschrieben. Ein ungewöhnlicher Thriller!