Anthony Horowitz: Der Fall Moriarty

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nanacookie Avatar

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Clarence Devereux, einer der gefürchtetsten Verbrecher Amerikas, möchte nun auch in England seine Geschäfte ausführen. Frederick Chase aus dem amerikanischen Detektivbüro Pinkerton und Athelney Jones von Scotland Yard ermitteln zusammen in London, um den Gangster dingfest zu machen. Immer wieder kommen dabei die Gerüchte auf, dass Devereux Geschäfte mit Moriarty, dem größtem Gegenspieler von Sherlock Holmes, machen will. Doch dieser ist doch gemeinsam mit Holmes bei den Reichenbachfällen in den Tod gestürzt. Oder etwa doch nicht?

Ein Sherlock Holmes Roman ohne Sherlock Holmes. Am Anfang ist man etwas irritiert, da die Geschichte mit Holmes' Tod beginnt, er somit keine Rolle mehr in diesem Buch spielt. Doch der Autor schafft es trotzdem eine Atmosphäre aufzubauen, die an diese Bücher erinnert. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass das Verhältnis zwischen Jones und Chase natürlich sehr dem zwischen Sherlock und Watson erinnert. Auch die detaillierten Beschreibungen Londons im 19. Jahrhundert tragen zu dieser Stimmung bei.
Obwohl der Fall, um den es hauptsächlich in diesem Buch geht, sehr gut und spannend aufgebaut wurde, hatte ich zu keinem Zeitpunkt dieses Bedürfnis, dass ich wirklich wissen muss, wie es ausgeht. Es war interessant zu lesen, der Schreibstil sehr angenehm, aber die Story konnte mich leider nicht ganz fesseln. Ich habe das Buch sogar einige Tage zur Seite legen können, ohne dass mich die Aufklärung des Falles wirklich reizte.
Das einzige überraschende war das Ende des Buches. Für mich war es nicht vorhersehbar und daher gelungen. Für alle Krimi-Fans, die Gefallen an ein wenig Sherlock-Holmes-Touch haben, ist dieses Buch - trotz aller Kritik - dennoch zu empfehlen.