Die vier Christofs

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justine Avatar

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Vier junge Männer um die 30 irgendwo in Mitteleuropa, die bislang nichts von der Existenz der anderen wussten. Alle tragen sie eine Variation des Namens Christof. Darüber hinaus teilen sie sich den Vater - Gabriel Delacruz, den sein Beruf als Möbelpacker in die verschiedensten Ecken Europas führt.

Als Gabriel Delacruz plötzlich verschwindet und Cristòfol, der katalanische Sprössling, die Wohnung in Barcelona durchsucht, stößt er auf die Existenz seiner drei Halbbrüder: Christopher, Christof und Christophe. Wer ist Gabriel Delacruz?

Diese Frage wird ausführlich beantwortet; für meinen Geschmack zu ausführlich. Darüber hinaus erhält man Einblicke in die Leben von Bundó und Petroli, Kollegen Gabriels. Auch die Leben der vier Christofs sowie der Mütter, Sigrun, Sarah, Mireille und insbesondere Rita werden beleuchtet; ferner Personen, die in irgendeiner Weise sein Leben kreuzen.

Ist der Anfang des Buches noch vielversprechend, so ziehen sich die Ausführungen zum Leben Gabriels und der Personen, die seinen Weg in irgendeiner Weise beeinflussen, in die Länge. Die Beschreibungen der einzelnen Personen ist langatmig und verwirrend. Die Erzählungen folgen aus dem Blickwinkel verschiedener Personen, sodass die Geschichte nicht flüssig ist. Es ist kein Roman, den man zwischendurch liest.

Ich musste mich zwingen, dass Buch durchzulesen. Hält man durch, wird man dafür mit des Rätsels Lösung belohnt.

Gabriel Delacruz, der von seiner Mutter ausgesetzt und von einer Fischverkäuferin erstmals gestillt wurde, wächst in dem Waisenhaus Casa de la Caritat auf und wird von Nonnen erzogen, bevor er im Alter von sieben Jahren von Maribel Rogent und Fernando Soldevila adoptiert wird. Gabriel soll den verstorbenen Sohnes des Paares, Cristóbal Soldevila Rogent ersetzen. Das Paar nennt ihn aus diesem Grund auch fortan Cristóbal.

Für Maribel stellt Gabriel alias der zweite Cristóbal keinen adäquaten Ersatz dar, sodass Gabriel nach nur zwei Wochen zurück in die Casa de la Caritat gebracht wird.

Im Alter von 16 Jahren wird Gabriel als Setzerlehrling in die von der Casa de la Caritat betriebenen Druckerein eingesetzt. Sein bester Freund Bundó, der eine Art Bruder für Gabriel darstellt, wird Möbelpacker. Frustriert von der Arbeit in der Druckerei stellt Gabriel sich ebenfalls bei Transportes y Mundanzas La Ibérica vor und wird eingestellt. Am Anfang ihrer Lehrzeit setzt der Chef sie nur bei Umzügen im Stadtgebiet von Barcelona ein. Die Arbeit führt Gabriel eines Tages zum Hause Soldevila/Rogent und die Geschichte der Christofs nimmt ihren Anfang. Für Gabriel ist "Cristóbal" ein anderes Wort von Glück bzw. - wie er erklärt - die Möglichkei, im Leben Glück zu haben.

Nachdem La Ibérica auch international agiert, manövriert die Arbeit als Möbelpacker die Freunde Gabriel und Bundó sowie Petroli in verschiedene europäische Länder jenseits der Pyrenäen. Gabriel zeugt vier Söhne, die im Andenken an Cristóbal also Christof, Christopher, Christophe und Cristòbal heißen. Gabriel ist jedoch unfähig, die Beziehung zu den Söhnen und ihren Müttern aufrecht zu erhalten.

Nach einem Unfall, bei dem Bundó ums Leben kommt, gibt Gabriel seinen Beruf als Möbelpacker auf und macht Karriere als Falschspieler. Er muss sich vor seinen Kontrahenten Miguélez und Feijoo über ein Jahr versteckt halten, und zwar in der Wohnung seiner Nachbarin Giuditta, mit der er eine Beziehung (oder Affaire) unterhält. Aufgrund der Inszenierung Giuditta lernen sich die vier Christofs kennen und es kommt zur Wiedervereinigung mit dem Vater.

Fazit: Gute Gesichte, schlecht erzählt.