Janusmond

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Inhaltsangabe:

Leon Bernberg reist nach Louisson in Südfrankreich, um seine vor zehn Jahren verschwundene Zwillingsschwester Lune für tot erklären zu lassen. Doch Christian Mirambeau, Polizist in Louisson, will nicht so ohne weiteres den Totenschein ausstellen. Zu viel erscheint ihm merkwürdig – warum wurde nach Lune nie offiziell gesucht, warum hat die Familie sie nie für vermisst erklärt? In der drückenden Sommerhitze verbeisst sich Christian in den Fall und nimmt die Ermittlungen auf. Spielt Leon vielleicht ein falsches Spiel? Bald darauf wird ein früherer Bekannter von Lune ermordet aufgefunden. In welches Wespennest hat Christian bei seiner Suche gestochen?

Der erste Satz:

„Leon schwitzte.“

Meine Meinung zum Buch:

Obwohl man in der Geschichte Lune nur aus den Erzählungen ihrer Bekannten und aus ihren Briefen an Leon kennen lernen kann, ist sie die zentrale Figur des Buches, um die sich alles dreht. Scheinbar wurden alle Personen, die mit Lune in Kontakt gekommen waren, in ihren Bann gezogen – was nicht immer gut ausging, denn Lune schien immer die schlechten Seiten aus den Menschen hervorzulocken. Teilweise war das Lesen der Geschichte um Lune faszinierend, teilweise fand ich die Ereignisse ziemlich schrecklich und teilweise auch abstoßend, aber aufhören zu lesen wollte ich trotzdem nicht.

Die zweite Hauptfigur ist Christian Mirambeau, der Polizist. Er war in meinen Augen die sympathischste Figur in der Geschichte, nur fand ich ihn für einen erfahrenen Polizisten etwas zu vertrauensselig. Obwohl sich die Verdachtsmomente gehäuft haben, ließ sich Christian auf die beteiligten Personen so weit ein, dass zum Schluss fast seine eigene Familie zerstört war. Warum er nicht früher schon Verdacht schöpfen konnte oder wollte, blieb mir verborgen.

Das war es dann auch schon mit den Sympathieträgern – nachdem Lune bei fast allen Menschen, die mit ihr Kontakt hatten, die dunklen Seiten hervorlockte, blieb nicht viel Spielraum übrig für „das Gute im Menschen“. Teilweise war es recht erschreckend zu lesen, zu was Menschen fähig sind.

Die Geschichte an sich ist spannend aufgebaut und man weiß als Leser lange Zeit nicht, was mit Lune nun wirklich passiert war. Zwar hat man relativ bald einen Verdächtigen für sich gefunden und die Ermittlungen der Polizei schreiten natürlich auch voran, aber die Lösung erfährt man wirklich erst auf den letzten Seiten.