Mein fahler Freund

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suppenfee Avatar

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Die Menschheit wurde von einem schrecklichem Fluch getroffen. Nachbarn, Freunde und Familie verwandeln sich in seelenlose Zombies ohne Gewissen. Sie sind alle tot - irgendwie jedenfalls - können sich nicht mehr an ihr altes Leben erinnern und denken nur noch an das Eine - Menschen fressen!

Wirklich alle? Nein, "R" (er erinnert sich nur noch an den Anfangsbuchstaben seines Namens) sucht nach mehr. Er fühlt sich eingeengt, soweit man als Zombie überhaupt etwas fühlen kann, in diesem furchtbaren Trott aus Jagen und Fressen.

Eines Tages wird ein junger Mann, Perry, zu R's Mahlzeit. Doch es geschieht etwas sonderbares. Nachdem R Perrys Hirn (das Leibgericht der Zombies, denn nur so können sie noch einmal Erinnerungsfetzten ihrer Opfer durchleben) verspeist hat, nistet sich Perry in R's Gedanken ein. R übernimmt Perrys Liebe zu seiner Freundin Julie und würde alles dafür tun, sie vor den Zombies zu schützen.

Diese Liebe ist es auch, die den Kampf der letzten Überlebenden gegen den Zombiefluch neu entfacht. Denn R stellt fest: _"Ich denke. Ich habe eine Art Seele, so geschrumpft und machlos sie auch sein mag. Vielleicht haben die anderen also auch eine. Vielleicht gibt es etwas, das es wert ist, gerettet zu werden."_

 

Isaac Marion versteht es, ein ironisch komisches Buch über einen charmanten Zombie zu schreiben, der sich zwar nur noch bruchstückhaft artikulieren kann, dafür aber in umso tiefsinnigeren Fragen rund um das Leben und die Liebe versinkt.

Ich bin begeistert von dieser etwas anderen Liebesgeschichte. Einziger Kritikpunkt ist für mich das recht plötzlich kommende Ende, da die Auflösung des Fluches nicht wirklich erklärt wird. Auch wie es überhaupt zu dem Zombiechaos auf der Erde kam, wäre eine interessante Ergänzung.