Die Clique vom 28sten

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clara_fall Avatar

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Die Freundschaft zwischen Lena, Rita, Teresa, Sole, Candela, Carmen und Ana währt seit ihrer gemeinsamen Schulzeit nun schon über 30 Jahre. Doch es ist keine Freundschaft, die sich aus Liebe, Vertrauen und gemeinsamen Interessen zusammensetzt, sondern es ist ein schreckliches Geschehnis aus den Tagen ihrer letzten Schulreise, das sie lebenslang aneinanderbinden und gleichzeitig mit Argwohn begegnen lassen wird. Nach vielen Jahren der individuellen Aufarbeitung dieser Ereignisse treffen sie sich in ihrem spanischen Heimatort wieder und sofort wird ihr Wiedersehen vom angeblichen Selbstmord Lenas überschattet. Längst vergessen geglaubte Gefühle kommen wieder hoch, spätestens als sie von der Polizei befragt werden, die nicht an Selbstmord glaubt.
Die Handlung fährt zweigleisig - ein Strang beschreibt die Ereignisse im Sommer 1974 und der andere die im Jahr 2007. Beide sind genau richtig im Buch verteilt, um den Ablauf gut mitverfolgen und verstehen zu können. Nichts wird zu langatmig erzählt, aber auch nichts zu früh verraten. Als Leser hat man viele Vermutungen, doch es mangelt nicht an Überraschungen am Ende des Buches.
Viele Passagen sind sehr tiefgründig formuliert, besonders als es um die Ansichten junger Menschen geht, denen nach dem Schulabschluss alle Türen offen stehen und dann die Selbsteinschätzung Einzelner im Alter von 50 Jahren - was wäre anders gelaufen, wenn, hätte...... Hat man seine Kraft wirklich für die richtigen Dinge eingesetzt? Sehr passend dazu "Der Roman meines Lebens", den Candela ihren Freunden hinterlässt und ihnen damit einen Spiegel vorhält.
Ich habe beim Lesen oft das Atmen vergessen, habe mich bis zur letzten Seite "unterhalten" gefühlt - ein Krimi ganz nach meinem Geschmack. Das Cover finde ich perfekt dazu gestaltet...... volle Punktzahl!