Alles begehren

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silvandy Avatar

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Der mehrfache Familienvater Callum lebt in einer glücklichen Ehe – bis er auf die sehr viel jüngere Studentin Kate trifft. Die beiden haben eine leidenschaftliche Affäre, die nach kurzer Dauer auffliegt. Anschließen gehen die beiden getrennte Wege – Callum setzt alles daran, seine Ehe zu retten und seine Frau zurückzugewinnen. Kate kehrt der Stadt den Rücken zu.
Nach 17 Jahren treffen sich die beiden auf einem Schulfest der Schule wieder, dessen Konrektor Callum mittlerweile geworden ist und die Kate früher besucht hat. Kate hat nun einen Beruf, in dem sie sehr ehrgeizig ist, eine Beziehung und eine Tochter. Beim Wiedersehen der beiden flammt Callums Leidenschaft für Kate wieder auf, der er sich nicht entziehen kann.
Die Autorin Ruth Jones hat mich mit ihrem Debütroman überzeugt. Ich war zunächst skeptisch, was die Story anging – denn ich dachte, das hat man so irgendwie schon einmal gelesen. Ich wurde eines besseren belehrt und musste feststellen, dass die Ruth Jones keinesfalls eine vorhersehbare Liebesgeschichte geschrieben hat. Vielmehr taucht der Leser in eine Geschichte über schicksalhafte Begegnungen, über Liebe und wie Verrat ein, ruhig und authentisch beschrieben. Am Ende wird man doch nachdenklich, welche Handlungen was bewirken und dass das Leben sehr plötzlich eine ganz andere Wendung nehmen kann.
Die Autorin schreibt die Story authentisch. Der Schreibstil ist flüssig und klar, gleichzeitig echt emotional, aber nie übertrieben und insgesamt eher ruhig. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Story langweilig ist – im Gegenteil ich fand sie spannend zu lesen. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, was dem Leser einen sehr guten Einblick in die Denkweise und Handlungsstrategien der Protagonisten gewährt. Man sieht die Story nicht nur durch die Augen von Callum und Kate. Es wird auch aus der Perspektive der Nebenprotagonisten erzählt, den Partnern der beiden Matt und Belinda sowie aus der Sicht von Hetty, Callums Freundin aus Jugendzeiten. Außerdem wird neben der Sichtweise auch die Zeit gewechselt. Dies zusammen mit dem Schreibstil sorgt für ein kurzweiliges Lesevergnügen. „Alles begehren“ hat trotz der über 400 Seiten keine Längen. Sowohl die Hauptprotagonisten als auch die Nebenfiguren waren für mich authentisch und vielschichtig beschrieben und überaus sympathisch.
Fazit: Ein berührender Debütroman mit einem passenden Ende.