CLEO!

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mel.e Avatar

Von

**" Für alle die sagen, **

**dass sie keine Katzenmenschen sind,**

**aber tief im Inneren wissen,**

**dass sie welche sind!"**

 

 

 

So beginnt das Buch und auch alle kurzen einprägenden Kapitel (insgesamt sind es 35) sind mit wirklichen Katzenweisheiten geschmückt. 

**Hier ein paar Auszüge:**

**Auswahl** - Eine Katze sucht sich ihren Besitzer aus, nicht umgekehrt

**Ein Name** - Für eine Katze gibt es im Grunde nur eine korrekte Anrede - Eure Majestät

**Verlust** - Anders als Menschen sind Katzen an plötzliche Verluste gewöhnt

**Der Eindringling** - Eine Katze kommt nicht, wenn sie eingeladen wird. Sie taucht auf, wenn sie gebraucht wird 

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Von diesem Buch habe ich schon sehr viel positives gelesen und gehört, daß es mich neugierig gemacht hat und ich es undbedingt Lesen wollte. Bereut habe ich es nicht, denn dieses Buch ist wirklich wunderschön auf seine eigene Art und Weise. Die Dame in der Bücherei rief mich an, da ich es vorbestellt hatte und sagte mir schon am Telefon, daß ich mir einen wirklichen Schatz vorbestellt habe, denn es wäre zwar mitunter total traurig, aber auch wunderschön und tiefgehend. Nun war ich also mehr als gespannt und bin gleich hin um es abzuholen.

Das Buch handelt von einer 4 köpfigen Familie, die durch ein schreckliches Unglück auf 3 Personen schrumpft. Ein Kind zu verlieren gehört zu den Dingen, die mir am meisten Angst machen. Helen Brown beschreibt die Trauer und den Schmerz in all seinen schrecklichen Facetten. Trost bekommen sie ein klein wenig durch Cleo, die sich in ihre Familie hineinwagt und plötzlich alles auf den Kopf stellt. Sie ist in dem Moment da, als alles aus den Fugen geraten ist und die Familie zu zerbrechen droht. Gerade für Rob, für den der Verlust des Bruders ganz fürchterlich ist, denn er war am Unglückstag bei ihm und hat ihn sterben sehen, ist diese kleine Katzendame ein großer Trost und sie spricht auch in seinen Träumen mit ihm. 

Erzählt wird das Leben mit einer Katze, aber sehr einfühlsam und es gelingt Helen Brown mich wirklich mitznehmen und abzuholen aus meinem Alltag und meinen Sorgen. Ein Tier bringt Verantwortung mit sich und hier wird auch nicht schöngeredet, sondern ganz eindeutig beschreiben, wieviel Unsinn so ene Katzendame anstellen kann und das Leben komplett auf den Kopf stellt. Für diese Familie ist die Katze sehr, sehr wichtig um sich im Leben erneut zurechtzufinden. Dieses kleine Kätzchen bringt der Familie das lachen wieder bei, welches sie gänzlich verloren hatten durch den Tod von Sam. Nicht nur der Tod von Sam spielt eine wesentliche Rolle, sondern auch das Weitermachen und vorallem das Atmen nicht vergessen, welches zu diesem Zeitpunkt der tiefen Trauer mehr als wehtut. Irgendwann zerbricht Helens Ehe mit Steve. Rob wird tödlich krank. Hier wird nichts verheimlicht, sondern nur verdeutlicht. Ein Familienleben geschildert, mit allen Höhen und Tiefen.

Aber ein Ende ist oft der Anfang für einen Neubeginn und wir begleiten die Familie auf hrem Weg. Es kommen sogar noch 2 Schwestern für Rob hinzu (Lydia und Katherine) und interessant war für mich die Aussage von Hellen, die sich sich nicht getraut hat sich ein Mädchen zu wünschen, damit sie keine Vergleiche ziehen kann, mit dem Sohn der gestorben ist. Ein Satz, der mich wirklich bewegt hat. Mir hat dieses Buch gezeigt, daß der Verlust eines Kindes das Schlimmste ist, was man als Frau durchmachen muss und das Kind nie vergessen ist, sondern auch nach 25 Jahren (so alt wurde Cleo nämlich) immer noch präsent ist und immer wieder die Gedanken daran zurückkehren. Rob verliebt sich in ein Mädchen, welches auch einen Bruder verloren hat und sie geben sich gegenseitig Trost. Kennengelernt haben sie sich schon viel, viel früher, aber der Verlust bringt die beiden zusammen. 

Cleo nimmt ein stattliches Katzenalter an und als die Zeit des Abschieds kommt, hat mich das doch sehr bewegt. Dieses kleine Kätzchen, was am Anfang hässlich und ungewollt in die Familie gekommen ist, hat sich dort breitgemacht und sich die Herzen aller erkämpft. 

 

 

In den Danksagungen bedankt sich Helen Brown bei ihren Kindern und ihrem Mann (sie hat inzwischen erneut geheiratet) und sagt nochmal ganz direkt, daß es ihre Sichtweise der Geschichte war und ihre Kinder sie sicher anders gesehen haben. Daher gab es Cleo wirklich ganz genauso wie beschrieben und daher ist dieses Buch auch so authetisch, manchmal witzig, manchmal unheimlich traurig, aber dennoch eine wunderbare Katzengeschichte, die wirklich mitten ins Herz geht und nicht nur "Katzenmenschen" begeistern wird.