"Kido ist Scheidungsanwalt und beschäftigt sich mit kaputten Ehen. Doch auch seine eigenen Gewissheiten scheinen ihm brüchig. Durch einen neuen Fall gerät er in eine Parallelwelt, in der Männer mit bedenklichen Vergangenheiten Identitäten tauschen und ganze Familien mit Lügen leben."
@hiranok schenkt in seinem Roman 'Das Leben eines Anderen' mit einem klaren Distanz-Nähe-Spiel einer sensibel Empathie verströmenden Erzählstimme das Leben. Ich hege eine große Affinität zur japanischen Literatur und wurde von diesem Bestsellerautor, der mit diesem Roman erstmalig auf deutsch erscheint ,übersetzt von Nora Bierich, nicht enttäuscht. Gemächlich, mit leisen Schritten sich höflich elegant anpirschend, bis zur letzten Seite die menschliche Existenz rührend in Szene gesetzt, wird das Geschehen erzählt. Der Autor beeindruckt mit suchend philosophischen Gedanken, die er auf unterschiedliche Weise durch seine Charaktere Licht schenkend wie Straßenlaternen in regelmäßigen Abständen auftauchen lässt.
Die politischen Geschehnisse Japans rund um den Tsunami, die bei vielen Menschen einen Identitätstausch provozierten, werden überraschend wie ein Politthriller in die Zeilen geworfen. Das aktuelle gesellschaftskritische Thema der Todesstrafe in Japan ist gekonnt in das Geschehen eingewebt und verdeutlicht, wie sehr sich der Staat aus der Verantwortung stiehlt, nicht nach den gesellschaftlichen Ursachen sucht, die Menschen zu Tätern machen, sondern es sich einfach macht.
"Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass der Staat nicht auf das Niveau des Mörders sinken darf." (245)
Auch die Männer tauschten ihre Identitäten aus einer gesellschaftlich hervorgerufenen Ausweglosigkeit heraus. Kido hingegen steckt in einer Ehekrise mit möglichen Auswegen, deswegen erlebt der Leser Kidos Wunsch nach einem Identitätstausch als ein höchst reizvolles Gedankenspiel - in den Zeilen stets mit schwebend verborgen!
Kraftvoll elegante japanische Literatur!
@hiranok schenkt in seinem Roman 'Das Leben eines Anderen' mit einem klaren Distanz-Nähe-Spiel einer sensibel Empathie verströmenden Erzählstimme das Leben. Ich hege eine große Affinität zur japanischen Literatur und wurde von diesem Bestsellerautor, der mit diesem Roman erstmalig auf deutsch erscheint ,übersetzt von Nora Bierich, nicht enttäuscht. Gemächlich, mit leisen Schritten sich höflich elegant anpirschend, bis zur letzten Seite die menschliche Existenz rührend in Szene gesetzt, wird das Geschehen erzählt. Der Autor beeindruckt mit suchend philosophischen Gedanken, die er auf unterschiedliche Weise durch seine Charaktere Licht schenkend wie Straßenlaternen in regelmäßigen Abständen auftauchen lässt.
Die politischen Geschehnisse Japans rund um den Tsunami, die bei vielen Menschen einen Identitätstausch provozierten, werden überraschend wie ein Politthriller in die Zeilen geworfen. Das aktuelle gesellschaftskritische Thema der Todesstrafe in Japan ist gekonnt in das Geschehen eingewebt und verdeutlicht, wie sehr sich der Staat aus der Verantwortung stiehlt, nicht nach den gesellschaftlichen Ursachen sucht, die Menschen zu Tätern machen, sondern es sich einfach macht.
"Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass der Staat nicht auf das Niveau des Mörders sinken darf." (245)
Auch die Männer tauschten ihre Identitäten aus einer gesellschaftlich hervorgerufenen Ausweglosigkeit heraus. Kido hingegen steckt in einer Ehekrise mit möglichen Auswegen, deswegen erlebt der Leser Kidos Wunsch nach einem Identitätstausch als ein höchst reizvolles Gedankenspiel - in den Zeilen stets mit schwebend verborgen!
Kraftvoll elegante japanische Literatur!