Das Mädchen im Nordwind

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martina Avatar

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In diesem Buch werden abwechselnd die Geschichten von Luise und Sofie erzählt.

Luises Geschichte beginnt 1936. Sie ist zu diesem Zeitpunkt 17 Jahre alt. Man erlebt mit ihr mit, wie die Zukunft für Juden in Deutschland immer grausamer wird. Wie ihre Familie versucht, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht aufzugeben, obwohl es immer düsterer für sie aussieht. Luises Liebe zum Isländer Jònas ist der einzige Lichtblick, der ihr bleibt. Und so steht sie bald vor einer schweren Entscheidung.

Sofie zieht 2019 wegen eines Schicksalsschlags und einer unglücklichen Beziehung nach Island. Dort will sie 3 Monate lang ein Häuschen auf Vordermann bringen. Bald lernt sie unfreiwillig Björgvin kennen, den Neffen der Hauseigentümerin. Und langsam kommen sich die Beiden näher.

Die Verbindung der Erzählstränge geschieht dann dadurch, dass Sofie ein altes Notizbuch von Luise findet. Dort schildert sie ihr Leben und begründet ihre Entscheidungen, die noch heute für viel Kummer und Wut sorgen. Keiner von Luises Nachfahren will mehr über Luise und ihre Aufzeichnungen wissen. Doch Sofie findet, dass Luise Unrecht getan wird und versucht, Luise und ihre Geschichte ihren Nachkommen näherzubringen.

Die gesamte Geschichte liest sich leicht und flüssig. Mir gefällt, dass man abwechselnd in das Leben von Luise bzw. Sofie eintaucht. Jeder Erzählstrang ist fesselnd, so dass man immer gespannt ist, wie dieser weitergeht. Auch mochte ich beide Frauen. Luises Kraft, nie aufzugeben oder auch Sofies Beharrlichkeit, aufzuzeigen, was hinter Luises Entscheidungen steckte.

Luises Erzählstrang war sehr traurig. Sie hatte so viel Verlust und Schmerz zu tragen. Trotzdem hat sie nie wirklich aufgegeben. Man hätte ihr aber auf jeden Fall ein bisschen mehr Glück gegönnt.
Bei Sofie war vor allem der Verlauf rund um Björgvin vorhersehbar. Da fand ich die Sache mit dem Notizbuch schon ein bisschen interessanter. Auch konnte ich Björgvins Verhalten nicht immer verstehen. Trotzdem habe ich auch Sofies Abschnitte gerne gelesen.

Fazit:

Eine unterhaltsame und berührende Geschichte.