Der Augentäuscher

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raschke64 Avatar

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Das Buch spiel in zwei Zeitebenen – Dresden im 17. Jahrhundert sowie in der Gegenwart – und drei Erzählsträngen. Zum einen ein etwas wirrer Wissenschaftler in der Gegenwart, der neben diversen Kontaktschwierigkeiten und vielen Problemen, die Geschichte des Malers Silvius Schwarz erforscht. Dieser soll im 17. Jahrhundert eine Art Fotografie erfunden haben. Davon berichtet wiederum Leopold, ein stummer Drucker, der die Geschichte des Malers im 17. Jahrhundert in 6 Druckbögen heimlich verfasst. Der 3. Erzählstrang ist der Briefwechsel zwischen dem Maler und seiner Cousine/Geliebten, zu Beginn des Buches 15-jähren Sophie, einer schon in dem Alter begnadeten Mathematikerin und Musikerin. Die 3 verschiedenen Berichte unterscheiden sich sowohl im Schreibstil wie in der gewählten Schriftform, man kann sie sehr gut unterscheiden. Der Wechsel erfolgt ständig.

Ich fand zu diesem Buch überhaupt keinen Zugang. Vor allem in der ersten Hälfte musste ich mich regelrecht zwingen, es weiter zu lesen. Ich war teilweise gelangweilt, teilweise mit den technischen Erklärungen überfordert, teilweise mit den philosophischen Anmerkungen genervt. Eine Geschichte war für mich nicht wirklich erkennbar, was sich erst im 2. Teil des Buches änderte, aber dort las es sich für mich auch wesentlich flüssiger. Die einzige positive Figur in dem Buch war für mich Leopold, über den man aber sehr wenig erfährt. Der Haupterzähler in der Moderne hat keinen Namen, alle anderen Personen – auch der Maler Schwarz – bleiben irgendwie blass und ohne Tiefgang. Ich hatte das Gefühl, dass ich ein Foto oder ein Bild der Personen betrachte, aber keine lebendige Person erlebe. Einzig die Beschreibungen von Dresden im 17. Jahrhundert haben mich letztendlich dann noch interessiert. Daher nur 2 Punkte.