Der Leuchtturmwärter

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**Inhaltsangabe:**

Als Annie Wester mit ihrem kleinen Sohn Sam auf die Insel Gråskär zurückkehrt, die an der Küste vor dem Örtchen Fjällbacka liegt, sind ihre Hände blutverschmiert. Den Grund verschweigt sie auch vor ihren ehemaligen Schulfreunden Erica Falck und Mats Sverin, die sie bald nach ihrer Ankunft besuchen kommen. Auch Mats Sverin hat lange Zeit anderswo gelebt, bevor er nach Fjällbacka zurück gekommen war, doch ihm bringt die Rückkehr kein Glück – er wird wenige Tage nach seinem Besuch bei Annie erschossen aufgefunden. Hier nehmen Patrik Hedström und seine Kollegen die Ermittlungen auf, deren Spuren sie nach Stockholm in die _Freistatt_, ein Heim für misshandelte Frauen, und in eine gewalttätige Szene führen.

Patriks Frau Erica Falck hat ebenfalls Sorgen – gemeinsam mit ihrer Schwester Anna war sie in einen schweren Autounfall verwickelt, den sie und ihre zu der Zeit noch ungeborenen Zwillinge jedoch überlebt haben. Anna dagegen verlor ihr Kind bei dem Unfall und danach sich selbst in einer tiefen Depression. Erica tut ihr Bestes, um ihre Schwester ins Leben zurück zu holen, fühlt sich dabei aber zutiefst hilflos. Um sich abzulenken, gräbt sie in der Geschichte der Insel Gråskär, die bei den Einheimischen auch „die Geisterinsel“ genannt wird – und wo vor vielen Jahren der Leuchtturmwärter mitsamt seiner Familie und einem Gehilfen spurlos verschwand ...

Das Buch ist der siebente Band um Patrik Hedström und Erika Falck:

1. Die Eisprinzessin schläft

2. Der Prediger von Fjällbacka

3. Die Tochter der Kälte

4. Die Totgesagten

5. Engel aus Eis

6. Meerjungfrau

7. Der Leuchtturmwärter

8. Änglamakerskan

**Der erste Satz: **

Erst als sie das Lenkrad umfasste, sah sie, dass ihre Hände voller Blut waren.“

**Meine Meinung zum Buch: **

"Wie üblich lässt Camilla Läckberg eine ganzes Batallion von Protagonisten aufmarschieren und wie üblich hatte ich am Anfang Probleme, mir die Namen und die Beziehungen untereinander zu merken. Aber wie üblich habe ich es geschafft."

Das habe ich bei meiner Rezension zu Band 6 „Meerjungfrau“ geschrieben und genauso kann ich diese beginnen. Die Autorin hat mir mit den beiden ähnlichen Namen Anna und Annie noch eine weitere Hürde gebaut, aber die Verwirrung hielt sich nur am Anfang. Sobald ich in der Geschichte drin war, konnte ich die Personen wieder mühelos auseinander halten. 

Wir treffen wieder eine Menge alte Bekannte: Natürlich Erica Falck und ihren Ehemann Patrik Hedström, dazu Ericas Schwester Anna mit Ehemann Dan, Patriks Kollegen Annika, Paula, Gösta und Martin, Patriks Chef Bertil Mellberg, bei dem ich nie weiß, ob ich ihn sympathisch finden oder für einen gefährlichen Volltrottel halten soll, und natürlich einen meiner Lieblinge: Ernst, den Revierhund. Zusätzlich tauchen noch neue Gesichter in der Geschichte auf: die in der Inhaltsbeschreibung schon erwähnten Annie Wester und Mats Sverin, aber auch die Geschwister Vivianne und Anders Berkelin, die in Fjällbacka das Wellnesshotel „Badis“ eröffnen wollen und damit für Aufregung sorgen.

Es dauert diesmal etwas länger, bis sich herauskristallisiert, um welchen Kriminalfall es geht. Von Anfang an ist klar, dass Annie mit irgendeinem Verbrechen zu tun hatte, aber in welcher Form, ob als Täterin, Opfer oder Zeugin, zeigt sich erst am Ende des Buches. Camilla Läckberg spinnt viele Fäden und lässt diese am Ende zusammenlaufen, zu einem Ende, das ich nicht erwartet hätte und das mich überaus überrascht hat. Ich fand es sehr, sehr gut!

Besonders gut gefielen mir auch die kurzen Kapitel, die im Jahr 1870-75 auf Gråskär spielten, und in denen die Geschichte des Leuchtturmwärters und seiner Familie erzählt wird. Die Kapitel sind immer mal wieder zwischendrin eingeflochten und ich fand sie sehr spannend. Als ich mit dem Buch fertig war, habe ich sie noch einmal am Stück gelesen, sie erzählen eine eigene Geschichte, die aber natürlich indirekt mit dem aktuellen Geschehen zu tun hat und einige Punkte erklärt. 

Nur einen Punkt fand ich nicht so ganz gut gelöst: die Geschichte um das Wellnesshotel „Badis“. Am Anfang nimmt dieses Hotel eine große Rolle ein, aber mit der Zeit verliert es an Bedeutung und ich habe mich gefragt, warum es und die Geschwister Berkelin dann überhaupt so oft erwähnt wurden. Auch der Schluss hat mich hier nicht zufrieden gestellt – möglicherweise leitet die Autorin hier aber auf ihren nächsten Band hin, jedenfalls sah es für mich ein bisschen so aus.

Die Erzählperspektive wechselt häufig. Mal erfahren wir aus Ericas Sicht, was passiert ist, dann aus Patriks Sicht u.s.w., immer aus den Augen einer der Personen, um die es gerade geht. Das können auch ganz kurze Szenen sein wie z. B. die der geheimnisvollen Madeleine, die ich lange nicht zuordnen konnte. Das Lesen ist dadurch abwechslungsreich und ich war immer wieder neugierig, was als nächstes kommt. 

Ich freue ich schon auf Band 8. 

Viele Grüße von Annabas  ![Lächelnd](/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-smile.gif "Lächelnd")