Keine rechte Spannung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
stmoonlight Avatar

Von

Bei dieser Ausgabe handelt es sich um ein gebundenes Buch mit Schutzumschlag. Die Gestaltung finde ich jetzt nicht herausragend, aber durchaus zum Thema passend. Lange Beschreibungen zum Cover spare ich mir hier, da ihr das auf dem Foto ja selbst sehen könnt.

>>> ACHTUNG! SPOILER!!! <<<
Das es Engel gibt ist keine neue Geschichte, ebenso wenig wie die Mythen um Hölle und Himmel in die man nach dem Tod fährt bzw. aufsteigt. Doch neu ist das man, direkt nach seinem Tod eine Gerichtsverhandlung bekommt. Hier tauchen neben einem Richter ein düsterer Dämon aus der Unterwelt als Ankläger und ein gleißend heller Verteidiger aus dem Himmel. Nun versuchen beide Seiten die Seele des Verstorbenen, durch Argumente die euer Leben betreffen, auf ihre Seite zu bekommen. Der Tote selbst darf sich gar nicht äußern, bekommt aber mit wie um seine Seele geschachert wird. – Muss schon ein ziemlicher Schock sein. Kaum wird einem klar dass man grade gestorben ist, trifft man auf Dämonen die über das Schicksal seiner Seele entscheiden… Aber eine äußerst spannende Idee.
Der Leser begleitet hier einen Engel namens Bobby bei seinen „Geschäften“. Im Gegensatz zu den Beschreibungen über Himmel und Himmel im klassischen Sinne hat Tad Williams hier eine eigene Version geschaffen. Engel sind hier keine Unschuldslämmer, besonders nicht Bobby, sie sitzen auch in der Bar, trinken Alkohol, feiern gerne, … Und ohnehin ist Bobby ein äußerst zynisches Exemplar. – Das machte ihn mir auf Anhieb sympathisch!
Aber natürlich geht es hier nicht darum das Arbeitsleben des Engels zu verfolgen. Denn auf einmal sind alle hinter Bobby her und der hat keine Ahnung warum. Nach und nach bekommt er raus, dass er etwas gestohlen haben soll. Da er immer noch nicht weiß was behauptet er einfach das er dieses „Dings“ verkaufen will. Ein riskantes Spiel, denn auch die Wesen der Hölle sind scharf darauf.
Mehr durch Zufall offenbart sich Bobby was sich wirklich zugetragen hat und das Feind und Freund manchmal nichts mit Gut und Böse zu tun haben – und das selbst die Liebe Grenzen überschreiten kann.
Der Schreibstil ist angenehm, wenn auch eher etwas salopp. Bei Fantasyromanen erwarte ich eher Ausschmückendes, ein leichtes Abschweifen und .. ja, irgendwie vieles was nicht ganz so in „unsere menschliche“ Welt gehört. Fantasy eben. In diesem Roman fehlt mir das leider. Zwar gibt es einige bildliche und auch gute Beschreibungen, bspw. ein Engel der an seinen Sehen aufgehängt wurde, aber das ist mir persönlich zu wenig.
Ansonsten ist der Roman sehr flüssig und zügig zu lesen. Mit Fachwörtern oder ähnlichem schmeißt der Autor hier glücklicherweise nicht um sich.

~°~ Fazit ~°~
Die Idee zu diesem Buch ist wirklich toll. Eben einfach mal etwas anderes. An der Umsetzung hapert es dann aber leider, denn der Roman ist leider recht fad. Für eine einfache „Zeitvertreibsliteratur“