Die Hebamme

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Ein Buch, dass über eine Frau erzählt, die vor 200 Jahren in Norwegen gelebt hat. Marta Kristine ist ein für die damalige Zeit sehr waches Mädchen und in der Schule tut sie sich wahnsinnig leicht. Sie verbringt viel Zeit mit Hans, einem Bauernsohn, während sie nur eine Kleinhäuslertochter ist. Und irgendwann setzt sie sich zum Ziel, Hebamme zu werden. Doch das ist für ein Mädchen von ihrer Herkunft nicht einfach. Als Hand vom Krieg kommt, hält er um ihre Hand an. Trotz Kinder erlaubt er ihr, zur Hebammenausbildung in die Hauptstadt , die 600 km entfernt ist, zu gehen. Doch zuerst tut sie sich wahnsinnig schwer und die Frauen lehnen sie ab. Trotz ihrer 11 Kinder, von denen nicht alle überlebt haben, setzt sie sich durch bei den gebärenden Frauen. Ihr Mann ist seit dem Krieg seelisch krank, geht keiner geregelten Arbeit nach und das Geld ist immer sehr knapp. Hier wird des Leben der Ururgroßmutter des Autors geschrieben. Teils hat er sich an die geschichtlichen und tatsächlichen Gegebenheiten gehalten, teils hat er dabei seine künstlerische Ader spielen lassen. Das Buch ist sehr emotional und geht sehr in die Tiefe. Wir erleben die kargen Jahreszeiten, die lange Dunkelheit, den Mangel an allem. Aber Marta Kristina ist stark, sie findet immer einen Weg, dass es ihren Kindern gut geht und sie und ihr Mann lieben sich bis zur letzten Stunde, es gib kein böses Wort. Sehr zielstrebig hat sie ihren Beruf angepackt und sie ließ keine Niederlage gelten. Die Protagonisten, egal ob die Eltern, die Kinder, Schwager und Ehemann sind derart gut beschrieben, dass man sich als Leser selbst ein Bild machen kann. Der Autor schreibt sehr gepflegt und in wunderbarer literarischer Form. Man ist von dem Geschriebenen total gefangen, bekommt man doch eine wirkliche gute Einsicht in das Leben während des gesamten 18.Jahrhunderts. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Die einzelnen Kapitel sind nochmals in Unterabschnitten eingeteilt und man tut sich mit dem Lesen relativ leicht. Das Leben in dieser Zeit ist gekonnt in Szene gesetzt. Auch der Bucheinband ist gekonnt ausgewählt. In Sepiafarben zeigt es eine Frau in einem Boot, im Hintergrund ein teilweise mit Schnee bedecktes Felsmassiv. Ich bin total begeistert.