Die Liebe fehlt

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Worum es geht:

An Frauen mangelt es Nishino nicht in seinem Leben. Und verlieben tun sich viele in ihn. Einziges Problem? Nishino kann sich nicht verlieben. Warum ist die Welt so unendlich? fragt Nishino seine Freundin, um sie gleich mit der nächsten zu betrügen. In Zehn Episoden werden dem Leser die Lieben des Nishino nähergebracht.


Meine Meinung:

Hiromi Kawakami. Ein Name, der jedem, der sich für japanische Literatur interessiert neben Murakami ein Begriff sein sollte. In diesem kleinen Büchlein vereint Kawakami 10 Geschichten um die Liebe, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch einen roten Faden haben: den Mann Nishino. Immer aus der Persektive der Frau werden die Beziehungen beleuchtet. Abgesehen vom ersten Kapitel, der letzten Liebe Nishinos, sind die Stories chronologisch angeordnet und ergeben ein Bild seines Lebens. Mit dem Wissen des Endes liest sich jede Einzelne recht tragisch.
So sehr Nishino sich auch Liebe, Ehe, Rente zu wünschen scheint, klappt es mit den Frauen nicht so wie er sich das vorstellt. Doch behält er immer seine Prinzipien und die Hoffnung. Den frauen zu gefallen, scheint sein Lebensziel. Wandelbar ist er und umso undurchsichtiger wird er als Figur. Viele Frauen fragen sich irgendwann: Gab es Nishino wirklich?
So distanziert wie Japaner wirken, kommt auch das Buch daher. Kawakami behält ihre Distanz, lässt nur ab und zu etwas durchblicken und erarbeit so ein farbenfrohes Mosaik.