Ein Koffer voller Hoffnung

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Ein Koffer voller Hoffnung von Sissel Værøyvik ist ein gut geschriebener Roman.
Im Anfang dachte ich ja noch er wäre wie viele andere Familienromane, aber dann entwickelte er sich zu etwas besonderes.
Die Protoganisten sind Rakel und Ella.
Ella ist nach dem Unfalltod ihrer Eltern aus den USA zurück nach Bergen gekommen. Das Verhältnis zu ihren Eltern war getrübt, da der Vater ihre Mutter drangsalierte und die sich nicht währte. Ella konnte das nicht ertragen und sie ging früh nach Amerika.
Im Elternhaus lebt seit kurzem eine ältere Dame Rakel als Untermieterin.
Rakel will ihr unbedingt ihre Lebensgeschichte erzählen und die soll sie niederschreiben.
Rakel ist Jüdin aus Bratislawa und mit 6 Jahren 1939 wird sie, ihr Bruder und noch andere Kinder von der Nansenhilfe gerettet und nach Bergen gebracht.
Von der Hilfe habe ich schon gehört, aber noch nie in einem Roman gelesen. Schlimm für so kleine Kinder, wenn sie die Eltern verlassen müssen, obwohl die es ja gut mit ihnen meinten. Da kann ich immer wieder nur mit Grausen an unsere Geschichte denken.
Rakels Leben wird schwierig, immer wieder wird sie aus der Geborgenheit gerissen, denn auch Norwegen wird es zu gefährlich. Sie ist zwar tapfer, aber die Erlebnissen prägen sie zu einer schwierigen Frau. Ihr Leben wird bis in die Gegenwart erzählt.
Ella findet im Elternhaus einiges über ihre Eltern, nun versteht sie die beiden doch etwas besser.
Das Ende war dann keine Überraschung, aber es war einfach gut so.
Der Roman war spannend geschrieben, wieder ein Stück aus der früheren Geschichte, sehr interessant. Es spielten viele verschiedene Charaktere mit, der den Roman prägte.
Für mich ein schönes Leseerlebnis. Ich habe mit Rakel und Ella geliebt und gelitten.