Eine sehr schöne, melancholische Geschichte

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**Inhaltsangabe:**

Die Geschichte spielt in Virginia im Jahr 1948.

Auf der Suche nach einem neuen Wohnort kommt Charlie Beale auch nach Brownsburg, Virginia. Ihm gefällt der friedliche Ort, hier findet er ein Stück Land, das er kaufen kann, und eine Anstellung beim örtlichen Metzger Will Haislett. Charlie Beale fühlt sich wohl und die Einwohner von Brownsburg beginnen, ihn zu mögen. Doch eines Tages betritt Sylvan Glass den Laden und Charlie ist von der verheirateten Frau sofort fasziniert. Doch Sylvan Glass träumt nur von einem: Hollywood und seine Filme. Die heimliche Liebe zwischen Charlie und Sylvan wirft beider Leben völlig aus der Bahn – und sie reißt noch andere Menschen mit ...

**Der erste Satz:**

„Tatsache ist: All unsere Erinnerung ist Fiktion.“

**Meine Meinung zum Buch:**

Die Geschichte im Buch entwickelt sich langsam – aber sie ist an keiner Stelle langweilig. Ich habe Charlie sehr gerne zugesehen, wie er im Laden arbeitet, den Gottesdienst besucht, mit seinem Freund Will und dessen Familie am Tisch sitzt, mit Wills Sohn Sam spielt und einfach seinen Tag verbringt. Der Autor beschreibt nicht allzu viel von Charlies Vergangenheit, das lässt ihn ein bisschen geheimnisvoll bleiben, aber ich denke, diese Fremdheit bringt gut zum Ausdruck, wie Charlie sich fühlt bzw. wie die Menschen, denen er begegnet, sich fühlen. Obwohl die Einwohner ihn versuchen, in ihre Kreise zu integrieren, bleibt er ein Außenseiter, den man eben nicht wirklich kennenlernen kann – weil er genau das so will.

Sylvan ist ebenfalls eine interessante Figur, über sie erfahren wir wesentlich mehr. Sie wächst in einem abgeschiedenen Dorf in der Nähe von Brownsburg auf und das einzige, was sie interessiert, sind Radio und Hollywoodfilme. Sylvan ist ein Mensch, der sich die Welt so hinträumt, wie sie sie haben möchte. Um von der Farm wegzukommen, heiratet sie ihren wesentlich älteren Mann, um wie ein Filmstar auszusehen, lässt sie sich mondäne Kleider nähen und fährt ein dickes Auto. Das macht sie in Brownsburg natürlich auch zu einer Außenseiterin, aber im Gegensatz zu Charlie Beale, zu einer unbeliebten.

Die Grundstimmung des Buches ist etwas melancholisch, ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass die Geschichte für Charlie und Sylvan nicht „happy“ endet. Aber auf welchen tragischen Punkt die Geschichte dann wirklich hinsteuert, hat mich geschockt – und ich war nur noch wütend auf Sylvan, die mit ihrer Unfähigkeit, das wirkliche Leben anzunehmen, die Lawine lostritt, die später alles unter sich begraben wird.

Ich hatte von Robert Goolrick bisher noch nichts gelesen, aber den Autorennamen werde ich mir merken.

Grüße von Annabas ![Lächelnd](/sites/all/libraries/tinymce/jscripts/tiny_mce/plugins/emotions/img/smiley-smile.gif "Lächelnd")