Von Hoffnungen, Träumen und Lebenslügen

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zeilentänzer Avatar

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Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Antonias späterer Tochter. Die Frau, welche inzwischen selbst eine erwachsene Tochter hat und ein Familienleben führt, erzählt kurz nach dem Tod ihrer geliebten Mutter von deren gescheiterten Träumen, zurück gelassenen Briefen und ihren liebenswerten Eigenarten.

Mir gefiel der Wechsel der Generationen. Die Sechzigerjahre und die Gegenwart spielen in dem Roman eine wichtige Rolle, auch wenn das Leben der jungen Antonia den meisten Raum bekommt. Mit Antonia, genannt Toni, konnte ich mich sofort identifizieren. Ich mochte ihre lockere, fröhliche und verträumte Art von Beginn an.

Edgar hingegen wurde mir nie recht sympathisch. An dieser Stelle möchte ich aber nicht zuviel verraten. Nur erschien mir sein Charakter immer sehr unnahbar und heuchlerisch. Allerdings werden die Figuren von Bilkau sehr gut gezeichnet. Genau so sollten Toni und Edgar vermutlich auf den Leser wirken. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und ich konnte mich sehr gut in die Gedanken von Toni hineinversetzen.

So gelingt es der Autorin, die Orte und Handlungen sehr intensiv zu schildern, sodass sie beim Lesen immer präsent sind. Ich mochte die emotionale Schreibweise und war ein ums andere Mal den Tränen nahe. Der feste Einband mit Schutzumschlag liegt sehr gut in der Hand und das Cover ist ausgesprochen gelungen. Leider wurde auf ein Lesebändchen verzichtet, was ich sehr schade fand.

Eine wunderschöne Geschichte, die von Hoffnungen und Sehnsüchten der Menschen aus den Sechzigerjahren erzählt. Die Protagonisten werden nicht vor großen Enttäuschungen und Lebenslügen verschont und genau damit erreicht Bilkau den Leser. Ein sehr empfehlenswertes Buch, dass die Sicht zweier Generationen miteinander verbindet.