Fanatisch

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januar12 Avatar

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Schon am Anfang fängt es spannend an, als Nara in der Schule in ihrer Jacke einen Drohzettel findet. Kurz danach bekommt sie auch noch eine SMS mit dem gleichen Inhalt. Danach überschlagen sich die Ereignisse. Der Familienhund verschwindet, ihr wird mit dem Leben ihres Bruders gedroht und als dann der Täter das erste mal zeigt, zu was er in der Lage ist, bleibt Nara nichts anderes übrig als auch seine nächste Forderung zu erfüllen. Sie soll zu einem Hinterhof in einem Problemviertel kommen. Gut, dass Jamie, ihr Kindheitsfreund, sie begleiten möchte.

Patricia Schröder hat die Geschichte aus Sicht von Nara beschrieben. Der Leser ist immer in ihren Gedanken und Erlebnissen dabei und weiß auch nicht mehr als sie. Dadurch ist man im Geschehen mitten drin. Gleich am Anfang gibt es nur eine kleine Vorschau in Form eines Zeitungsartikels, dadurch weiß der Leser, dass 6 Mädchen entführt worden sind, aber auch wieder freigelassen worden sind. Das nimmt etwas die Spannung, obwohl es auch ein Stilmittel ist um evtl. der jugendlichen Zielgruppe nicht zuviel zuzumuten.
Etwas lang wurde mir die Passagen der Gefangenschaft, obwohl auch hier Auflockerungen eingeflochten worden sind, weil es kurze Einschübe von "Du" und "Er" gab. Gedanken eines weiteren Gefangenen und des Täters.

Schon das auffällige Cover zeigt mit dem stilisierten "T" als Kreuz um was es geht. Das christliche Kreuz ist auch als Trennung der Kapitel im Text mit eingearbeitet. Thema des Romans ist (christlicher) religiöser Fanatismus.


Der Schreibstil ist - wie von der Autorin gewohnt - flüssig und leicht zu lesen. Am Ende kommt es nochmal zu einem Show-down und überraschenden Wendungen. Trotz allem bleiben einzelne, ich muss zwar zugeben, kleinere Fragen ungeklärt und nicht ganz so überzeugend war für mich die Auflösung im Allgemeinen.
Nichtsdestotrotz ist es ein aktuelles Jugendbuch, bei dem man mitfiebern kann und das von der Autorin sehr vielschichtig angelegt worden ist.