Für Polina

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mitherzundbauch Avatar

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m Netz las ich über „für Polina“ von Takis Würger entweder in Superlativen oder eben dem Gegenteil. Die Mitte war selten zu finden, genau dort muss ich mich aber einreihen.
 
Das Buch erzählt die Geschichte von Hannes und Polina und ihren alleinerziehenden Müttern. Starke Frauen, die mir wirklich gut gefallen haben. Hannes und Polina selbst, sind nicht gerade das, was man Sympathieträger nennt. Aber das störte mich eigentlich nicht, ich mag eigenwillige Charaktere. Wir begleiten die beiden durch ihre Kindheit und ihr Erwachsenenleben. Wie sie beisammen sind, beste Freunde werden und wie sich ihre Wege auch trennen.
 
Sprachlich hat mich der lockere Erzählton total abgeholt und auch der Plot war gut, anders, greifbar irgendwie, auch wenn er nicht aus meiner Welt kam. Das Ganze schrappt hier und da haarscharf am Kitsch vorbei. Das muss man natürlich mögen. Mir hat auch das gut gefallen, was schon mal eine Ausnahme darstellt.
Zwei Dinge haben mich am Buch wirklich gestört: Zum einen die Verwendung des I-Worts an einer Stelle. Ich halte das einfach nicht mehr für zeitgemäß und wundere mich sehr, dass sowas im Lektorat nicht einfach rausfällt. Zum anderen war ich mit einem Plot-Twist gegen Ende nicht happy, dazu kann ich aber hier nichts sagen. Wenn ihr es gelesen habt, würde ich aber gern darüber sprechen. 😊
 
Alles in Allem ein gutes Buch für mich, solide und gute Unterhaltung, aber leider nicht der ganz große Wurf. Dennoch bin ich wirklich neugierig auf die Bücher von Takis Würger geworden, seine Art zu erzählen und mir die Charaktere näherzubringen, mochte ich wirklich sehr.