Gun Street Girl

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Inhaltsangabe:

Belfast 1985: Waffenschmuggel und Bombenanschläge sind in Nordirland Tagesordnung für die Polizei. Da ist ein ermordetes, reiches Ehepaar fast etwas Besonderes. Sean Duffy, einziger Katholik in der nordirischen Polizeieinheit, überlässt die Leitung der Ermittlungen gerne seinem Kollegen McCrabban, der den Fall schnell lösen kann: Der Sohn des Ehepaares wird tot aufgefunden, in einem Abschiedsbrief gesteht er den Mord. Fall geschlossen? So einfach ist es nicht und Duffy macht sich auf nach Oxford, wohin einige der Spuren führen. Hier findet er heraus, dass der Sohn in einen Skandal verwickelt war, der auch heute noch ziemlich viel Schlamm aufwirbeln kann ...

„Gun Street Girl“ ist der 4. Band der Reihe um Sean Duffy.

Meine Meinung zum Buch:

Wieder liegt ein sehr spannender Kriminalfall mit Sean Duffy, dem „katholischen Bullen“ vor. Ich habe die drei vorangegangenen Bände sehr gerne gelesen und habe mich sehr auf das Erscheinen dieses vierten Bandes gefreut – und ich wurde nicht enttäuscht.

Sean Duffy ist diesmal nicht der Leiter der Ermittlungen, sondern eher ein „Helfer“, damit habe ich ihn mal in einer anderen Rolle erlebt, was interessant zu lesen war. Der Fall selbst ist komplex, viele Spuren führen mehrere Jahre zurück und es ist nicht einfach für die Polizei, die Fäden zu entwirren – zumal eine Stelle „sehr weit oben“ die Ermittlungen mit Argusaugen beobachtet und auch nicht davor zurückschreckt, das Verfolgen wichtiger Spuren zu untersagen. Duffy und seine Kollegen vom RUC lassen sich davon aber nicht abbringen und machen ihre Arbeit so gut es unter diesen Umständen möglich ist. Und natürlich machen sie ihre Arbeit bestens.

Duffy ist eine interessante Figur – seine Weste ist nicht besonders weiß, er trinkt etwas zu gerne Whiskey und wenn er Drogen findet, kann es schon mal sein, dass er etwas davon für sich abzweigt. Aber wenn er eine Spur in einem Fall aufgenommen hat, lässt er sich nicht davon abbringen, sie zu verfolgen, auch nicht, wenn eine höhere Stelle das gerne hätte. Da ist er unbestechlich und das gefällt mir. Auch Duffys Kollege McCrabban und die anderen Polizeikollegen sind gut gezeichnet.

In diesem Buch war weniger über den Nordirlandkonflikt zu lesen wie in den vorangegangenen Bänden, aber Adrian McKinty hat (wie man im Nachwort lesen kann) andere politische Einzelereignisse thematisiert. Das war interessant zu lesen und ich habe auch im Internet darüber recherchiert – ich wusste davon bisher nichts.

Ich werde auf jeden Fall das nächste Buch um Sean Duffy lesen – ich hoffe doch sehr, dass der Autor noch ein weiteres davon schreiben wird.

Mein Fazit: Buchtipp!