Hard Land

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nathalie.mhs Avatar

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Missouri 1985: Sam würde sich nicht unbedingt als "coolen" Jugendlichen bezeichnen. Er ist introvertiert, ängstlich, schlaksig, wenig muskulös und außerdem sehr klein. Freunde hat er keine. Früher mal, Stevie, aber der ist weggezogen und seitdem ist er alleine - zumindest so lange, bis er einen Job im Kino, im "Metropolis" annimmt.
Dort arbeitet er gemeinsam mit Brand, der von allen nur "Hightower" genannt wird, Cameron und Kristie. Die drei nehmen Sam nach und nach in ihre Gruppe auf. So beginnt ein Sommer voller Musik, Filmen, Partys und ersten Malen für Sam, der durch ein einschneidendes Erlebnis ein abruptes Ende findet...

Für mich war "Hard Land" eine Mischung aus Spaß, Traurigkeit, Nostalgie und Freude. Ich habe keinen großen Bezug zu den 80ern, außer das es dire Jugenjahre meiner Eltern waren und noch heute die Musik von damals gespielt wird, die ich, nebenbei gesagt sehr gerne höre. Doch meistens fühlte ich mich in einer langen Episode von "Stranger Things", nur dass die übernatürlichen Effekte gefehlt haben. Aber es war spannend, hat spaßgemacht durch Grady zu laufen und die Protagonisten näher kennenzulernen.

Generell mochte ich die Protagonisten aus "Hard Land" gerne. Sam, der eine typische Wandlung für Adoleszenz macht oder Hightower, hinter dessen ruhiger und abweisender Fassade ein großes Herz schlummert. Oder Kirstie, die versucht so erwachsen und cool zu sein, aber im Herzen doch noch ein kleines verrücktes Mädchen ist.

Wells hat es mit Worten geschafft tiefe Gefühle in einem hervorzubringen. Man fühlte sich geborgen, konnte lachen und weinen. Ich denke, jeder hat schon einmal durchgemacht, was Sam und seinen Freunden in jenem Sommer passierte und was sie erlebten, denn dies gehört zum Erwachsenwerden dazu.

Aber ich muss auch sagen, das ich am Anfang ein paar Probleme hatte. Ich kam nicht richtig in die Geschichte hinein. Sie hatte keinen Schwung und wirkte langweilig. Zum Glück änderte sich dies bald darauf, da sich hinter "Hard Land" eine wirklich schöne Geschichte verbirgt. Fast schon besser als der letzte Roman von Benedict Wells "Vom Ende der Einsamkeit".