Fesselnd und schockierend

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cadencehille Avatar

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›Maestra‹ erzählt eine Geschichte über eine junge Frau, welche auf einen Rachefeldzug durch die High Society der Kunstwelt geht, nachdem sie aufgrund ihrer Entdeckung eines Betrugs gefeuert wird, um sie mundtot zu machen.

Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven, wie ich bereits nach wenigen Seiten festgestellt habe. Das Cover ist wirklich schön und meiner Meinung nach auf mehreren Ebenen passend zur Geschichte.
Besonders gut hat mir gefallen, dass akkurate kunsthistorische Details in der Erzählung verwoben sind und man als Leser*in interessante Einblicke in ebendiese Welt der Kunstgeschichte und auch der zeitgenössischen Kunst bekommt. Der Schreibstil der Autorin ist schlicht, klar, flüssig und sehr fesselnd. Teils werden sehr ekelhafte Details unglaublich nüchtern beschrieben, was es für mich beim Lesen noch schockierender gemacht hat. Was ich sehr interessant fand, war die Tatsache, dass ich mir als Leserin die ganze Zeit über nicht sicher war (und es immer noch nicht bin), ob Judith Rashleigh überhaupt sowas wie Gefühle besitzt. Hier und da gibt es Stellen, die mich das haben vermuten lassen, doch dann passierte wieder etwas, das diese Vermutung verwarf. Judith ist eine sehr spannende Figur und die Tatsache, dass man die Geschichte aus ihrer Perspektive liest und letzten Endes trotzdem das Gefühl hat, nicht wirklich zu wissen, wer sie eigentlich ist, finde ich interessant.
Die Geschichte an sich ist von vorn bis hinten spannend, weshalb es mir schwerfiel, das Buch aus der Hand zu legen. Ein nervenzerreißendes Ereignis reiht sich an das nächste, sodass man ständig auf der Stuhlkante sitzt und sich fragt, wie es nun weitergeht. Immer wenn ich dachte, es kann nicht noch heftiger werden, ist genau das passiert.
Alles in Allem eine Leseempfehlung von meiner Seite, wenn man spannende Thriller mag und starke Nerven besitzt!