Mörderkind

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Inhaltsangabe:

Die 25-jährige Fiona lebt in München und schlägt sich mehr schlecht als recht mit Gelegenheitsjobs durch. Als sie sieben Jahr alt war, wurde ihr Vater Ben wegen Mordes an seiner Geliebten Julia verurteilt. Auch Fiona ist von seiner Schuld fest überzeugt und will nach seiner Entlassung nichts von ihm wissen. Etwa ein Jahr nach seiner Entlassung stirbt Ben bei einem Unfall, und seine letzten Worte sind „Ich bin kein Mörder“. Als der Rettungssanitäter diese Worte Fiona überbringt, ist diese alles andere als erfreut, denn sie wollte von ihrem Vater nie wieder etwas hören. Doch der Rettungssanitäter Matthias alias „Mr. Darcy“ beharrt hartnäckig darauf, dass Ben die Wahrheit gesprochen hat und schließlich sät er Zweifel in Fiona. Zusammen beginnen sie, sich mit dem Mord an Julia zu beschäftigen und geraten dabei selbst in große Gefahr, denn auch Bens Tod muss nicht unbedingt ein Unfall gewesen sein ...

Meine Meinung zum Buch:

Die Geschichte ist sehr spannend aufgebaut und obwohl man schon bald ahnt, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln wird, konnte mich das Ende sehr überraschen.

Die Hauptperson Fiona ist eine etwas zwiespältige Figur. Auf der einen Seite mochte ich ihre schlagfertige und widerborstige Art, auf der anderen Seite erlaubt sie sich Dinge, die man nur einem Kleinkind durchgehen lassen würde. Mit der Zeit und mit dem Wissen über ihre frühen Erlebnisse beginnt man jedoch, Verständnis für ihre Art zu entwickeln und vor allen freut man sich, wenn man mit erleben kann, wie sie im Lauf der Zeit an den Ereignissen wächst und schließlich zu einem (relativ) verantwortungsvoll handelnden Menschen wird.

Die zweite Hauptperson, der Rettungssanitäter Matthias alias „Mr. Darcy“ ist fast zu gut um wahr zu sein, aber jemand anderes hätte wohl bei Fiona auch schnell die Flucht ergriffen. Insofern passt er gut als Gegenpol zur anfangs halsstarrigen Fiona.

Natürlich tummeln sich noch viele Nebenfiguren um Fiona und Matthias, allen voran die noch lebenden Familienmitglieder von Fiona oder (in Rückblenden) Fionas Vater Ben, seine Geliebte Julia und deren Mutter Regine. Sie sind alle sehr bildhaft beschrieben und man erfährt auch immer etwas über ihre Vergangenheit, so dass die Handlungsmotive überwiegend nachzuvollziehen sind. Über Ben hätte ich mir noch ein paar mehr Informationen gewünscht, um mir ein rundes Bild von ihm zu machen, aber bei ihm muss ich mir eben den letzten Teil Verständnis selbst zusammenreimen.

Gefallen hat mir auch, dass die Geschichte in zwei Handlungsebenen erzählt wird. Auf der einen Seite begleiten wir Fiona und Matthias bei ihren Recherchen, auf der anderen Seite werden die früheren Ereignisse um Ben und Julia erzählt. Oft geht es mir dann so, dass ich einen Handlungsstrang lieber mag als den anderen und den dann ungeduldig überfliege, aber hier waren beide Erzählungen gleichwertig und ich habe beide sehr gerne gelesen.

Mein Fazit: Buchtipp!