Ungeschönt. Ehrlich.

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stmoonlight Avatar

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Dieses Buch bekam ich von Knaur für eine Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle an den Verlag!
Der Titel verrät nicht viel über den Inhalt des Romans. Sollte man meinen. Die Wahrheit ist aber genau andersherum:

Mit „Mond“ ist hier nicht der Trabt gemeint den man fast allabendlich am Himmel erblicken kann, sondern der Bruder des Hauptprotagonisten: Simon. Simon hat ein rundes Gesicht, eben wie der Mond. Oder besser: Er hatte. Simon ist gestorben. Die Schuld daran trägt Matthew. Zumindest glaubt er das. Und jeder andere auch.

Matthew Homes, 19 Jahre jung, erzählt in „Nachruf auf den Mond“ von seinem Leben. Seinem Leben mit Simon – und ohne Simon. Er berichtet von den gemeinsamen Abenteuern, aber auch darüber, wie er stets im Schatten seines Bruders stand, denn „der Mond“ litt am Down-Syndrom.

Inzwischen ist Matt Patient in einer psychiatrischen Anstalt. Unter anderem von dort berichtet er. Von seinem täglichen Kampf mit sich selbst und den Vorurteilen der Menschen. Und natürlich von seinem Schmerz. Nicht nur Schmerz über den Verlust seines Bruders, sondern auch die Angst davor ihn ganz zu verlieren. In der Klinik gibt man ihm Medikamente, um seine Symptome zu lindern. Doch was diese erreichen sollen ist genau das Gegenteil von dem was Matthew möchte. Er will Simon, den lieben Mond, nicht verlieren. Bald entspinnt Matt die Idee, dass sein Bruder noch immer bei ihm ist oder zumindest seine Atome. Überall: Im Wind, im Regen und im Mond … Jedes einzelne Atom ist auch Simon, da ist er sich ganz sicher und er sieht eine Möglichkeit bei ihm zu sein …

~°~ Fazit ~°~
Mit „Nachruf auf den Mond“ hat der Autor eine Mischung aus „echtem“ Leben und der „eigenen Welt“, den Gedanken, geschaffen. Dazu benutzt er keine verblümten Ausdrücke, sondern schreibst genau so wie im „echten“ Leben geredet wird: Ungeschönt. Genauso unschön ist es manchmal auch Matthew zu begleiten. Aber nicht wegen den Zeilen im Buch, sondern wegen der eigenen Gedanken die den Leser schnell einholen können. Dieses Werk ist alles andere als eine leichte Lektüre. Auch wenn der Schreibstil flüssig zu lesen ist, so hält man doch öfter Inne und fragt sich: „Kann es sein…?“. Ein schönes Buch mit Hang zur Philosophie aus dem echten Leben gegriffen. – Nach der Lektüre dieses Buches wird der Leser die Welt mit anderen Augen sehen …