die Polizeipsychologin mit der zweifelhaften Menschenkenntnis

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Kurze Inhaltszusammenfassung:

Die Kriminalpsychologin Lena Peters wird vom Polizeichef Volker Drescher in einem schwierigen Fall eines Serientäters hinzugezogen. Schon nach kurzer Zusammenarbeit mit dem Team wird Lena von einer Kollegin aus Eifersucht ausgetrickst und wieder vom Fall abgezogen. Da Lena ein Opfer aus ihrer Kindheit persönlich kennt, lässt sie sich allerdings nicht ausbremsen und ermittelt auf eigener Faust weiter und dies wird für Lena nicht ungefährlich, denn schon bald hat es der Täter auch auf sie abgesehen.

Meine Meinung zum Buch:

Der Schreibstil von Hanna Winter ist in sehr einfacher, leichter Sprache, sodass man das Buch sehr schnell lesen kann; für meinen Geschmack schon fast etwas zu schnell. Die Hauptcharaktere werden gut eingeführt und bieten eine Vielzahl an unterschiedlichen Charaktere mit Fehlern und Schwächen, die sie sympathisch wirken lassen. Die Polizeipsychologin Lena ist einerseits eine sehr tapfere und energische Frau, auf der anderen Seite beweist sie nicht gerade eine gute Menschenkenntnis und lässt sich zuerst von einer Kollegin austricksen und gerät dann ahnungslos in die Hände des Täters. Hier hätte ich mir von einer Polizeipsychologin schon mehr berufliche Qualifikation erwartet. Auch die Handlung an sich ist nicht gerade neu: Ein Serientäter, der nach einem bestimmten Muster Frauen tötet und sich dann ein weibliches Opfer aus dem Ermittlungsteam schnappt - gab es auch schon recht häufig, hat aber nicht gestört. Vor allem aber am Ende des Buches war die Aufklärung des Falles für mich unrealistisch. Nachdem das Polizeiteam tage- und wochenlang immer zwei Schritte hinter dem Täter waren, treffen sie dann in allerletzter Sekunde die richtigen Entscheidungen und klären den Fall innerhalb von wenigen Stunden vollständig auf. Trotzdem haben mir die persönlichen Beziehungsgeschichten der Charaktere untereinander gut gefallen und für mich das Buch aufgewertet.

Titel und Cover:

Das Cover ist optisch ansprechend gestaltet und auch die abgestürzte Taube tritt aus dem Cover etwas hervor und ist etwas aufgerauht, sodass es auch kinästhetisch anregend ist, das Buch in Händen zu halten. Einen Bezug der weißen Taube zum Inhalt des Buches konnte ich allerdings nicht herstellen.

Mein Fazit:

Ein netter erster Fall mit der Polizeipsychologin Lena Peters und ihrem alten/neuen Kollegen Belling. Von diesem Duo würde ich gerne noch weitere Ermittlungsfälle lesen und vielleicht zeigt Lena dann etwas mehr psychologisches Geschick als in ihrem ersten Fall.