Paradise City

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nathalie.mhs Avatar

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Deutschland in der Zukunft: die Bevölkerung ist durch Pandemien und den Klimawandel stark ausgedünnt, das Landleben fast vollständig verschwunden, es existieren noch einige Städte als Ballungsräume. Die Hauptstadt ist mittlerweile Frankfurt am Main.
Liina arbeitet als Journalistin bei einer der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenagenturen. Obwohl ihr Chef an einer großen Story dran ist, schickt er sie zu einem vermeintlich unnötigen Fall in die Uckermark. Als sie von dem Auftrag zurückkehrt, liegt ihr Vorgesetzter schwer verletzt im Krankenhaus - und Liina beginnt zu ermitteln...

Zoë Beck hat mit "Paradise City" einen wirklich guten dystopischen Thriller geschrieben, der sich mit den verschiedensten Problemen auseinander setzt. Klimawandel, das Gesundheitssystem, die Verstaatlichung der Nachrichten. Vor allem mit ihrem nüchternen und distanzierten Schreibstil sowie ihrer wirklich tollen Grundidee zum Thriller konnte sie mich überzeugen.

Liina war für mich eine angenehme Protagonistin, es war leicht, ihr zu folgen und mitzufiebern. Ihr widerfahren wirklich schlimme Dinge, trotzdem geht sie damit souverän um und lässt sich von ihrem Ziel nicht abbringen. Auch die Idee einer Journalistin als Protagonistin in einem Thriller hat mir gefallen.

Zu bemängeln habe ich die Kürze des Thrillers. Ich mag es, wenn Bücher nicht künstlich in die Länge gezogen werden, hier fand ich die dystopischen Elemente und die Zukunftsvision der Autorin aber so gut, dass man sie nich unbedingt so kurz hätte halten sollte. Ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht, mehr Einblicke in das Deutschland dieser möglichen Zukunft.