Ein Satz mit X

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Worum es geht:

Dingsbums ist frisch geschieden und schafft es nach 3 langen Jahren Rosenkrieg endlich zu ihrer Mutter. Im Anhang hat sie ihre autistische Tochter. Immer hat sie alles alleine machen müssen, nie hat ihr irgendwer geholfen. Jetzt neu in Redwood muss sie damit klar kommen, dass sich jeder in ihr Leben einmischt, man ihr eine Arbeit aufzwingt, die sie Gott sei Dank beherrscht als habe sie was anderes gemacht. Dass es ein Redwood Twitter Account und Pinterest Board gibt, vereinfacht die Klatschverbreitung. Während Dingsbums bloß ihre Ruhe will, kommt sie nicht umhin zu bemerken, dass ihr neuer Boss Tierarzt Cade unglaublich Sexy ist. Da er sich ihr auch aufdrängt wie ein Stalker fällt es ihr immer schwerer sich nicht auf ihn einzulassen. Aber Cade ist als Playboy stadtbekannt und sie weiss auch gar nicht mit der Aufmerksamkeit umzugehen... Ob das klappen kann?

Meine Meinung:

Ja ich bin ein bisschen hart hier. Nein, so schlimm ist das Buch nun wirklich nicht. Wer das Buch liebt und kein böses Wort zulässt, liest jetzt vielleicht lieber nicht weiter. Jedem seine Meinung, nicht ;-) Wer aber gerne auch mal eine etwas kritischere Aussage zu dem Buch will, neben all den "OH MEIN GOTT ES IST SOOO TOLL SCHMACHT" Reviews darf gerne weiter lesen:


So ziemlich JEDER liebt das Buch, selbst der LiterarischerNerd hat eine positive Review auf seinem Instergram dazu hinterlassen. Ich hatte ursprünglich gar nicht vor eine Rezension zu dem ersten Band zu schreiben. Ich hatte bei Kyss außerdem nur Band 2 angefragt, da im Juni schon ALLE über Band 1 geschwärmt hatten. Vor allem das Thema des Taubstummen Finns als Main Love Interest fand ich reizend ( in Band 2 ) und die Aussicht auf das Thema Autismus und alleinerziehende Mutter in diesem Band war so gar nicht meine Welt. Zum meinem "Glück" wurde das Thema dann in meinen Augen ordentlich verniedlicht und kaum behandelt.
Ich bin kein Freund von unnötiger Themeneinbindung und ich denke, man hätte das Thema auch fallen lassen können, damit die Handlung 1:1 so funktioniert. Wenn es dann eingebracht wird, will ich es auch so realistisch wie möglich.
Ich bin kein Spezialist, wenn das hier jemand liest der mehr Ahnung über Autismus ( oder überhaupt welche ) hat, bitte schreibt mir wie Akkurat die Darstellung im Buch war / ist. Ich persönlich fand es seeeehr praktisch, dass die kleine so gut wie nie ( im Buch nur 1x ) einen Aufstand machte. Ich weiß bis jetzt immer noch nicht wie alt sie sein soll. Sie wird von jahrelanger Isolation plötzlich rumgereicht wie es gerade nützlich ist für die Story und hat natürlich NIE Probleme. Fremde Leute, fremde Umgebung, JEDER weiß natürlich wie er mit autistischen Kindern umzugehen hat, ist klar. Nach nur einer Woche darf sie bei ihrer neuen Freundin übernachten. Nach der Warnung der Mutter, dass ihr Kind nicht gerne angefasst wird, selbst ihr Kind kaum anfassen kann, tätschelt Cade beim Babysitten jedes verdammte mal an dem Kind rum. Kein Problem. Entschuldigt, es regt mich auf.
Noch mehr hat mich aufgeregt. Was genau habe ich auf Instagram in Instastories veröffentlicht. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Angaben angegeben zum Buch. Noch nie wurde ich von so vielen lieben Bookstagrammer angeschrieben die fragten, was zur Hölle ich denn da gerade lese.

Wenn man "Nein" nicht verstehen möchte, weil es hieße, dass man selbst zurückstecken muss. Außerdem weiß er nach 4 Wochen so viel besser was sie braucht als sie selbst. Ist klar.
Gerne wird Redwood mit Stars Hollow verglichen. "Man fühlt sich wie bei Gilmore Girls!" Jaaaa.... schon da hat mich die Stadt genervt. Diese Einmischerei! Ich glaub, dass war echt eines der grössten Probleme für mich. Ich konnte mich gar nicht mit Avery identifizieren, weil mich der Eingriff in meine Privatsphäre von dem Ausmass wie hier soweit gebracht hätte umzuziehen. Bei jedem "Wir meines es nur gut." und "Hier hilft jeder jedem" konnte ich mir das Augenrollen nicht verkneifen. Im Grunde wird ihr ihr Kind weggenommen. Die Arbeit aufgezwungen. Private Fotos im Internet veröffentlicht. Ihr Liebesleben auf Twitter breitgetreten. Das Wörtchen "Nein"? Kennen diese Leute nicht, aber ach, alles ist sooo Charmant.

Cade als echter Redwood Lover war für mich auch für die Tonne. Zu Beginn ging es ja noch. Ich fand auch schön, dass er sich aufregt weil er nie als mehr als ein Stück Fleisch wahrgenommen wird. Hat mich ein wenig an Kevin aus "This is us" erinnert. Die Liebesgeschichte ging dann allerdings bei mir den Bach runter als klar wurde, dass auch er das Wort "Nein" nicht respektieren kann. Immerhin hieße das ja, dass er nicht kriegen würde was er will... Das geht doch nicht. Typisch Redwooder. Viel Interessanter fand ich da die Dynamik zwischen Dingens und Drake, Cade's Bruder welcher seinen eigenen Band in "Redwood Love - Es beginnt mit einer Nacht" hat. Drake ist ein Brummbär und seit dem Tot seiner Frau isoliert und am sozialen Leben desinteressiert. Sie macht es sich dann manchmal zur Aufgabe ihn aus der Reserve und zu Social Events zu locken. DAS wär doch mal eine Liebesgeschichte für mich gewesen. Die beiden hatten auf jeden Fall mehr Chemie als sie mit Cade in meinen Augen. Vielleicht ist das auch Wunschdenken.

Nein aber mal ernsthaft, es liest sich wirklich gut. Ich verstehe, dass man eine gute Zeit mit dem Buch haben kann. Hatte ich auch, so ist es nicht. Zu keinem Moment in meinem Genervtsein hätte ich das Buch aufgegeben. Ich freue mich ebenfalls auf die Folgebände. Habe ich mich ursprünglich am meisten auf Finn gefreut, ist es jetzt Drake der mein Interesse geweckt hat. Ich gehe davon aus, dass die negative Review diesmal nur an Cade lag.

Wer Spaß an der mal etwas anderen Rezension hatte, darf mir gerne einen Kommentar hinterlassen. Sagt mir was euch am besten am Buch gefallen hat, oder was euch am meisten aufgeregt? Fand es vielleicht sogar noch jemand nicht ganz so toll? *Schock*
Wer sich riesig über mein Geschreibsel aufregt und mich am liebsten anschreien will, darf das auch sehr gerne tun. Sagt mir wo ich mich überall geirrt habe, vor allem was Autismus angeht, würde mich interessieren.