Aus dem Gleichgewicht

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stmoonlight Avatar

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Ich liebe Drachen, daher freute ich mich auch über ein neues Jugendbuch mit entsprechender Thematik. Das Cover von „Silberdrache“ hätte mich alleine allerdings nicht angezogen. Es glitzert zwar ein wenig, aber die Gestalt des Drachen selbst, ist nicht ganz so meins. - Dieser Drache findet sich übrigens auch, in klein, am Anfang eines jedes Kapitels wieder.

Die Geschichte ist aus mehreren Perspektiven geschrieben. Während der Leser in dem einem Kapitel sich noch in seiner eigenen Welt befindet, geht es im nächsten in eine andere Welt. Eine Welt voller Drachen. Und Sirin stammt aus einer Familie, die mit den Legenden um diese Geschöpfe aufwuchs. Doch sind es wirklich nur Geschichten und Mythen oder gab es Drachenreiter wirklich? Der Drachenstein in der Hand erwärmt sich und Siri sieht einen Silberstreif am Himmel. Ein Flugzeug, eine Sternschnuppe oder etwa doch … ?

So schön die Geschichte anfangs klang, so sehr habe ich mich durch das Buch kämpfen müssen. Das liegt gar nicht so sehr an der Grundidee an sich, sondern vielmehr an vielen einzelnen Komponenten. Vieles wirkt „zusammen gebastelt“. Ich hatte teilweise das Gefühl, da wären Teile abgeschnitten und an andere Stelle wieder dran gefügt wurden. Auch die Charaktere scheinen das gespürt zu haben, denn sie sind sich selbst nicht treu: Heute so, morgen so. Die Problemlösungen hingegen waren dafür zu klar: Erst wurde Seitenweise auf ein großes Finale hingearbeitet und dann gab es teilweise nur ein oder zwei Sätze und es war schon wieder vorbei. Hier passt das Verhältnis einfach nicht.

Was auch nicht unbedingt passen will ist das empfohlene Lesealter. So wir das Buch ab ca. 11 Jahren angepriesen. Die Protagonisten sind zwar in dem Alter – von daher also durchaus passend – allerdings gibt es wirklich brutale Stellen. (Normalerweise mag ich ja so etwas. Aber in einem Kinder-/ Jugendbuch sollte das doch etwas angepasst sein.)

Die Grundidee der Geschichte ist wirklich gut. Was „Silberdrache“ allerdings fehlt ist die Balance. Leider hat die Autorin es nicht geschafft ein Gleichgewicht zu schaffen und das hat ein wirklich unausgeglichenes (Lese-)Gefühl bei mir hinterlassen. Leider kann ich daher von diesem Buch nur abraten.