Zugegeben, Geschichten zum Dritten Reich und der Judenverfolgung sind nicht unbedingt meine erste Lektüre-Wahl. Sie bergen soviel Grauen und Unmenschlichkeit, dass man es nur schwer aushalten kann. Trotzdem sind es oft gute und wichtige Geschichten. Und Tarkis Würger scheut sich nicht, sich dieser dunklen Zeit zu stellen, so wie er sich auch schon in seinem Debüt mit einem schwierigen Thema der jüngeren Zeit klug und bewegend auseinander gesetzt hat. Der Zeitenwechsel scheint ihm im Erzählstil gelungen, obwohl es auch hier ein schüchterner Außenseiter ist, der uns in durch die Handlung führt. Eine Handlung, die der Figur zu passieren scheint sowie die Begegnung mit einer Naturgewalt in Form von Kristin, die soviel mehr ist als es auf den ersten Blick scheint. Ein wenig mulmig ist mir vor dem Inhalt schon, besonders vor der angekündigten Ambivalenz der Frauenfigur. Aber neugierig bin ich nach diesen wenigen Seiten nicht minder.