ein heißes Eisen

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siriamaria Avatar

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Takis Würger beschreibt die Begegnung zweier Menschen unter extremen Bedingungen, beide sind von einer Herkunftsfamilie mit hohen Leitbildern: während er versucht, diesen Idealem treu zu bleiben und verletzt wird, schüchtern und mit vernarbtem Gesicht setzt er seine Suche nach Wahrheit im nationalsozialistischen Berlin fort und trifft auf eine junge Frau, die ihre Tradition hinter sich lassen will und Sekt und das moderne Leben genießen will.
Nach und nach erfährt er mehr von ihrer wahren Identität. Stella beruht auf einer realen Person und historischen Protokollen in Kursivschrift. Dazwischen kommt noch ein Abriss, was zu dieser Zeit passiert ist. Der Handlungsstrang wird dadurch immer wieder unterbrochen, doch das ist auch notwendig, weil wir die Härte und Auswüchse dieser Zeit uns nicht vorstellen können. Wir bleiben nicht zu lange an einem Gefühl, dann kommt sachliche Info. Es wird viel zugemutet, wie weit ist Berlin 1942 gesamtgesellschaftlich aufgearbeitet? - Dann gibt es noch die zärtlichen Momente einer Liebesgeschichte, einfühlsam geschildert als Abrundung. Ich erlebte Wechselbäder der Gefühle, die erste Hälfte las ich mit Spannung fast in einem Zug, dann ließ ich mir viel Zeit, so richtig in ihrer Motivation konnte ich weder ihn noch sie verstehen, aber dadurch ist viel Raum geschaffen für mögliche Interpretationen.