Ein nachhallender Roman

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Takis Würger - Stella
Takis Würger schreibt über den jungen Schweizer Friedrich, der aus seiner beschaulichen Heimat aufbricht, um etwas über den Nationalsozialismus zu lernen. Dazu fährt er ins Herz des Grauens, Berlin und lebt dort weiterhin gut behütet von Vatis Geld im Hotel und geht zur Zeichenschule. Nachts treibt er sich in illegalen Clubs herum und landet schließlich mit der schönen Stella im Bett. Er verliebt sich in eine ihrer Versionen und kommt erst spät hinter ihre Geschichte und die darauß resultierenden Fakten.
Würgers Geschichte ist nicht einfach eine belanglose Liebesromanze, die zufällig während dem Nationalsozialismus spielt, sondern er verbindet hier ein sehr häßliches Detail dieser Geschichte mit dem verwöhnten Protagonisten, der ständig deplaziert wirkt. Darauß entstand bei mir ein ständiges Gefühl der Irritation, was ich nun von diesem zwar dokumentarischen Ton, aber auch toll erzählten Roman halten sollte. Und was machte es mit mir als studierten Judaistin? Ich könnte weit darüber sprechen, was nur angedeutet blieb und was nicht romantisiert werden sollte, aber das ist hier eher Geschmackssache. Ich würdige sehr, dass dieser Roman mich zur Reflexion antreibt und denke daher weiter nach.