Geheimnisse und Täuschung

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yellowdog Avatar

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Takis Würger erzählt in seinem zweiten Roman von Stella, einer realen Person. Um der Geschichte gerecht zu werden, wendet der Autor eine geschickte Erzählart an.
Den Fakten der historischen Begebenheiten der vierziger Jahre in Berlin setzt er eine fiktive Liebesbeziehung bei.
Es wird nie aus Stellas Sicht berichtet, die dauerhafte eine ambivalente, rätselhafte Figur bleibt. Der Erzähler ist ein junger Schweizer. Friedrich ist ein sensibler Mann aus gutem Haus, der in dieser gefährlichen Zeit Berlin besucht und sich dort in die forsche, selbstbewusste Stella verliebt. Sie arbeitet als Sängerin und Nacktmodell und scheint keine Angst zu kennen.

Bevor diese Geschichte richtig beginnt, gibt es noch zum Einstieg, wie der junge Mann, 1922 geboren, in einer Villa bei Genf aufwächst und seine Beziehung zu den Eltern, die keine leichte ist, denn der Vater ist oft nicht da und die Mutter trinkt und hegt unerfüllbare Erwartungen an ihren Sohn, der Maler werden soll.
Diese Kindheitspassagen vermögen zu berühren. Er geht schließlich 1942 nach Berlin, dort spürt er die dunkle Atmosphäre der Stadt. Diese Berlin-Abschnitte erinnern mich stellenweise an das Paris von Patrick Modiano, dem französischen Literaturnobelpreisträger.
Geheimnisse und Täuschung begleiten die Protagonisten hier und da.

Takis Würgers Roman vermag zu beeindrucken, vielleicht sollte ich auch seinen ersten Roman noch lesen.

Stella ist kein leicht verdaulicher Stoff, gerade weil Teile der Geschichte wahr sind, aber es ist ein wertvolles Stück Literatur.