Guter Ansatz aber...

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ninas_buecherbasar Avatar

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Ich habe das Hörbuch gehört:

Jeder hat wohl die Aufregung um Stella mitbekommen, inklusive der Klage der Familie von Stella Goldschlag. Die wirklich vernichtenden Kritiken vieler großer Tageszeitungen waren der Grund, warum ich mir eine eigene Meinung zu diesem Buch bilden wollte. Die Entscheidung fiel dann aufs Hörbuch, einfach um etwas Abwechslung in meine Lesezeit zu bringen und mir bei ungeliebten Aufgaben im Haushalt die Zeit zu verschönern (mehr dazu in meinem Beitrag "Wie du es schaffst, 100 Bücher im Jahr zu lesen"). Grundsätzlich ist das Thema super interessant, da ich mich selbst noch nie genau mit dem Thema der Greifer in der NS Zeit so genau auseinandergesetzt habe. Kurze Erklärung: Greifer sind Juden, die für die Gestapo auf Judenjagd gegangen sind.
Takis Würger hat also die wahre Geschichte der Stella Goldschlag genommen und sie in einem Roman verarbeitet. Es entsteht eine Liebesgeschichte, die ganz unterschiedlichste Meinungen hervorruft. Die Geschichte selber hat mir ganz gut gefallen, allerdings war mir die Liebesgeschichte viel zu gewollt literarisch tragisch geschrieben... Im realen Leben passiert sowas einfach nicht und deshalb war mir das einfach zu viel Drama. Für die Hörbuch Fans unter euch möchte ich nochmal etwas genauer auf die Vertonung und Aufmachung eingehen:
Optisch ist die Audio-Version von Stella wirklich hochwertig und schick gestaltet worden. Die vier CDs sind in einer Hülle aus schwarzer und matter Pappe verpackt, die robust wirkt und sich einfach schön anfässt. Die Leserstimmen sind auch angenehm und passend gewählt worden. Besonders gut gefiel es mir, dass man für den Roman einen männlichen Sprecher und für die Gerichtsakten, politischen und gesellschaftlichen Ereignisse zur zeitlichen Einordnung eine weibliche Stimme gewählt hat. Etwas nervig war der Berliner Dialekt von Stella, den der Sprecher nicht gut rüber gebracht hat. -  man hört leider doch, das dieser Österreicher ist und die Berliner Schnauze leidet doch arg darunter.
Fazit
Die reale Geschichte ist spannend und gut nacherzählt. Die Liebesgeschichte wirkt allerdings viel zu konstruiert und ist einfach unglaubwürdig und zu gewollt.

3,5/5 Sterne