Missed the Hit.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
buchschnitt. Avatar

Von

Schon als es in Amerika veröffentlicht wurde, tauchte „The Wife Between Us“ immer öfter auf meinem Radar auf – und als es dann auf Deutsch herauskam, war ich schon lange überzeugt: Ich musste es lesen!
Es wird als Nachfolger von „Gone Girl“ und „Girl on the Train“ gefeiert, trotzdem streiten sich die Leser über die wirkliche Qualität des Buches.


Der Anfang hat mir gar nicht gefallen. Mir war es zu platt, zu einfach, zu sinnlos und vor allem: sehr mittelmäßig geschrieben. Die Charaktere konnten auch keinen Pluspunkt erzielen und die ständige Markennennung machte auch keinen guten Eindruck. Zwischenzeitlich musste ich mich wirklich überwinden, das Buch in die Hand zu nehmen – doch nicht, weil ich Angst hatte, vor Spannung nicht mehr aufhören zu können...

Das änderte sich in der zweiten Hälfte! Plötzlich schien alles wie ausgetauscht: der Plot wurde zusammenhängend, während die Protagonisten endlich zu begreifen schienen, was überhaupt passierte. Der Leser wird in die Geschichte hineingezogen und irgendwann ist es wirklich das Verwirrspiel, mit dem geworben wird.

Doch dann kam das Ende. Hier ließ es wieder rapide nach und war meiner Meinung nach nur noch darauf aus, den Leser irgendwie zu schocken und überall noch einen Plot-Twist herzuzaubern, bei dem man sich wirklich fragt, was das noch soll. Jeden Charakter soll man auf einmal mit ganz anderen Augen sehen und das auch noch unglaublich spannend finden – leider wirkte es eher billig.

„The Wife Between Us“ ist ein Buch, dass oft richtig in Fahrt kommt, an vielen wichtigen Stellen jedoch großartig versagt. Immer wieder wird man als Leser gepackt, dann wieder mit einem Augenrollen fallen gelassen. Es ist seine Zeit wert, wenn man auch nicht wirklich profitiert – es sei denn, man möchte lernen, was man bei einem Thriller richtig und falsch machen kann.