Tiefer Fjord

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aventura Avatar

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Das Cover ist klassisch. Spuren im Schnee, Bäume... nichts was mich in der Buchhandlung nach genau diesem Buch greifen lässt. Dahinter verbergen sich (leider immer noch aktuelle) Themen wie Kindesmisshandlung und Fremdenhass.

Mit dem Tod eines kleinen pakistanischen Jungen setzt sich eine Kette mysteriöser Todesfälle in Gang. Im Zentrum der Handlung finden sich der behandelnde Arzt Haarvard und seine Frau Clara wieder, die wiederum an einem Gesetzesentwurf gegen Kindesmisshandlung arbeitet. Der Tod des Jungen erschüttert den empathischen Arzt sehr und schon bald landet er im Fokus des Ermittlerteams. Dazu kommen noch Herausforderungen in seiner Ehe mit der unterkühlten Clara, die sich voll und ganz ihrer Karriere widmet.

Haarvard wirkt streckenweise sympathisch, allerdings konnte ich einige seiner Handlungen nicht nachvollziehen. Clara hingegen, kühl und berechnend, konnte meine Zuneigung nicht gewinnen. Nebenfiguren gibt es wenige, die blieben auch farblos in meiner Wahrnehmung.

Der Schreibstil wirkt distanziert, aber trotzdem hat mich das Buch über weite Strecken gefesselt. Es hat durch den Perspektivenwechsel, den ich nur bei wenigen Büchern schätze, einige Längen, aber die Kapitel sind kurz genug gehalten, um wieder dort anzuschliessen, wo man durch den Wechsel des Erzähler herausgerissen wurde.

Das Ende war ja kein wirkliches Ende - der Leser hat ja noch zwei Teil der Trilogie vor sich. Ob ich mir die zu Gemüte führen werde, weiß ich noch nicht so wirklich.