Verflucht seist du

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Inge Löhnig beginnt ihr fünftes Buch um den Kriminalkommissar Dühnfort wieder mit verschiedenen Handlungssträngen, die mich mit Sogwirkung in diesen Roman gezogen haben. Die Geschichten sind spannend und aus wechselnden Perspektiven erzählt.

München – an einem heißen Sommerabend. Ricarda Nowotny sitzt nicht mehr ganz nüchtern auf ihrem Balkon und beobachtet den Lichtpunkt einer Zigarette im Rohbau eines Hauses gegenüber. Plötzlich sieht sie einen jungen Mann ins Haus gehen und es fällt ein Schuss. War es wirklich ein Schuss? Lange überlegt sie, bis sie die Polizei ruft.
Nach einer Party machen sich mitten in der Nacht Mika und Lukas auf den Heimweg. Lukas hat ein Lied für Isa geschrieben, die vor fünf Monaten verstarb und Mikas beste Freundin war. War Isas Liebe zu Sascha ausschlaggebend für diesen Selbstmord gewesen und wer war Sascha, den keiner persönlich kennen gelernt hat?
Kommissar Dühnfort wird zu einem neuen Fall gerufen. In dem Rohbau wurde die Leiche von Daniel Ohlsberg gefunden, den Exfreund von Mika. Doch leider wurde die Leiche bereits vom Tatort entfernt, bevor Dühnfort ein Blick darauf werfen konnte. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass es sich um einen Mord im Drogenmilieu gehandelt hat, denn Daniel wurde vor einigen Jahren bereits wegen Drogenhandel verurteilt, hatte sich aber in der letzten Zeit nichts zu Schulden kommen lassen. Kommissar Dühnfort verbeißt sich in dem Fall und sein Instinkt sagt ihm, dass dieser Fall mit Isas Selbstmord zu tun haben muss.

Die Geschichte ist spannend erzählt, ohne viel Blut und Gewalt, auch die Morde werden nicht bis ins Detail geschildert. Geschickt verbindet die Autorin alltägliches mit dramatischem, so dass die Geschichte sehr kurzweilig aufgebaut ist. Neben der Kriminalhandlung spielt auch das Privatleben der Ermittler eine Rolle, diese Kapitel haben aber immer die richtige Länge, um nicht zu überfrachtet zu wirken. Diese Mischung hat mir gut gefallen. Die Sprache ist angenehm und flüssig, so dass sich das Buch gut lesen lässt. Die Charaktere sind sehr realitätsnah geschildert und wirken deshalb sehr glaubwürdig.

Inge Löhnig hat es auch diesmal wieder geschafft, mit den ersten Seiten die Spannung aufzubauen und diese konstant bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Stück für Stück hat sie die Handlungsstränge verbunden und mich am Ende doch noch überrascht. Ein Krimi, der mich gut unterhalten hat.