Was ich euch nicht erzählte

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kathi69 Avatar

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Inhalt: »Lydia ist tot.« Der erste Satz, ein Schlag, eine Katastrophe. Am Morgen des 3. Mai 1977 erscheint sie nicht zum Frühstück. Am folgenden Tag findet die Polizei Lydias Leiche. Mord oder Selbstmord? Die Lieblingstochter von James und Marilyn Lee war ein ruhiges, strebsames und intelligentes Mädchen. Für den älteren Bruder Nathan steht fest, dass Jack an Lydias Tod Schuld hat. Marilyn, die ehrgeizige Mutter, geht manisch auf Spurensuche. James Lee, Sohn chinesischer Einwanderer, bricht vor Trauer um die Tochter das Herz. Allein die stille Hannah ahnt etwas von den Problemen der großen Schwester. Was bedeutet es, sein Leben in die Hand zu nehmen? Welche Kraft hat all das Ungesagte, das Menschen oft in einem inneren Abgrund gefangen hält? Nur der Leser erfährt am Ende, was sich in jener Nacht wirklich ereignet hat.

Ich habe zuerst „Kleine Feuer überall“ von dieser Autorin gelesen. Das Buch ließ mich über Wochen nach Auslesen nicht los. Bei diesem hier, welches ich gestern zuende gelesen habe, wird es wohl genauso sein.

Oberflächlich betrachtet denkt man nach Lesen der Inhaltsangabe, naja, irgend so ein 08/15-Roman über eine amerikanische Familie. Je weiter man aber liest, desto tiefer geht es ins Eingemachte. Wirklich alle Mitglieder der Familie Lee haben ihr eigenes Päckchen zu tragen. Das summiert sich alles, wenn alle zusammen sind. Viel Ungesagtes hat sich aufgestaut, welches im Verschwinden von Lydia ihren Höhepunkt findet.

Auch in diesem Buch gefällt mir vor allem die Erzählweise der Autorin. Mit einfachen Worten versteht sie es, einen in den Bann der Geschehnisse zu ziehen, so dass man nicht mehr aufhören kann. Ihr ist es sehr gut gelungen, die damaligen Verhältnisse der amerikanischen Gesellschaft darzustellen, was mir gut gefallen hat.

Ich spreche auf jeden Fall eine Leseempfehlung aus und freue mich schon auf weitere Bücher dieser Autorin.