Authentisch und aufwühlend

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conny_liest Avatar

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Beginnend mit einem Cover, welches nichts über den Inhalt verrät, aber dennoch für eine gewisse warme, emotionale Grundstimmung steht, ist "Wie schön wir waren" ein wunderbares, anschauliches Beispiel für die Zerstörungskraft des westlichen Kapitalismus!

Die Handlung spielt in dem fiktiven afrikanischen Dorf Kosawa. Die Dorfgemeinschaft steht dem übermächtigen amerikanischen Ölkonzern Pexton gegenüber, welcher dafür sorgt, dass durch permanente Umweltverschmutzung bei der Ölförderung das Land aber auch vor allem das Trinkwasser vergiftet wird. Es beginnt ein ungleicher Kampf der sich über Jahrzehnte hinziehen soll.

Die Kraft des Buches liegt darin diesen ungerechten Kampf, die einzelnen damit direkt verbundenen Schicksale greifbar zu machen. Die tiefe Verzweiflung, das Aufkeimen von Hoffnung aber auch der sehr authentisch dargestellte, teilweise "speziell afrikanische" Umgang der Dorfgemeinschaft mit dieser existenziellen Gefahr ist beeindruckend und ergreifend!

Mbues Schreibstil schafft es wirklich perfekt in die Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten abzutauchen. Man leidet tatsächlich fast physisch mit. Darüber hinaus wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Einerseits gewinnt die Geschichte dadurch noch mehr an Tiefe, andererseits wird so ein wenig die Handlung ausgebremst.

Unbedingt lesen!