Wiener Totenlieder

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Inhaltsangabe:

Wenn es nach dem Willen ihrer Mutter, einer berühmten Opernsängerin, gegangen wäre, dann hätte Carlotta Fiore in deren Fußstapfen treten müssen. Doch die Vererbung von Talent lässt sich nicht planen und so fristet Carlotta, nachdem ihre zweite Ausbildung als Polizeidienstanwärterin ebenfalls gescheitert war, ihr Leben als Kaufhausdetektivin. Es geht ihr dabei nicht einmal schlecht, bis zu dem Tag, als ein ehemaliger Kollege bei ihr auftaucht und sie bittet, sich Undercover als Statistin am Theater einzuschleusen. Dort haben sich auf der Bühne mehrere Unfälle ereignet und jedes Mal war ein Künstler das Opfer. Im Gegensatz zur Polizei kennt sich Carlotta in der Welt des Gesanges immer noch gut aus und sie lässt sich überreden, bei den Ermittlungen zu helfen. Ihr zur Seite steht Ex-Kommissar Fürst, ebenfalls Undercover, ebenfalls nicht ganz begeistert von seinem Auftrag. Ihre Bemühungen sind allerdings nicht besonders erfolgreich, denn es gibt immer weitere Opfer – und Carlotta muss sich gegen ihren Willen mit ihrer eigenen Geschichte auseinandersetzen ...

Der erste Satz:

„Monostatos auf die Bühne!“

Meine Meinung zum Buch:

Die Idee zu diesem Buch war mal etwas Neues. Ich lese gerne Krimis, aber es gibt selten welche, die im Opernmilieu spielen. Daher habe ich hier sehr gerne und mit Freude die Geschichten vor und hinter der Bühne gelesen.

Carlotta ist ein schwieriger Charakter und nicht nur ihre Buchkollegen hatten ihre Mühe mit ihr. Ich habe auch etwas Zeit gebraucht, um mit ihr warm zu werden, aber zum Schluss mochte ich sie sehr gerne. Etwas irritierend fand ich ihre Angewohnheit, von jeder Person die Lieblingsfarbe, letzte Mahlzeit und das Alter zu erfassen – das erschien mir als reiner Charakterzug zu betont und letztlich hatte es wenig Bedeutung für die Geschichte. Im Lauf der Handlung erfährt man mehr über Carlotta, ihr Verhältnis zu ihrer Mutter und ihr bisheriges Scheitern und so stand ich ihr versöhnlicher gegenüber. Aber manchmal hat sie mich mit ihrer Kratzbürstigkeit und ihren Eskapaden schwer genervt.

Der Ex-Kommissar Konrad Fürst ist der Neuling im Theatergeschäft und es war teilweise lustig, die Allüren der exzentrischen Stars und Theaterleute zu sehen. Er ist von Anfang an sehr sympathisch und ich war gespannt, ob und inwieweit sein damaliger Grund, die Polizei zu verlassen, hier eine Rolle spielen würde.

Es gibt noch eine ganze Menge anderer Personen, die mehr oder weniger die Handlung weitertragen, und alle waren kurz, aber prägnant beschrieben, so dass ich sie mir immer gut vorstellen konnte.

Immer wieder wurde die Haupt-Erzählung von den Erlebnissen eines kleinen Mädchens unterbrochen, diese Teile sind kursiv gedruckt und daher leicht von der Haupthandlung zu unterscheiden. Natürlich ist klar, dass diese Erlebnisse direkt mit der Lösung des Falles zu tun haben werden, aber ich war überrascht über die Art und Weise, wie es dann zum Schluss der Fall war.

Insgesamt habe ich dieses Buch sehr gerne gelesen, es war ein echtes Lesevergnügen. Die Spannung kam nicht zu kurz und ich habe bis zum Schluss über Täter und Motiv im Dunkeln getappt.

Mein Fazit: Buchtipp!