Wildfutter

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stephaniep Avatar

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Kurz nachdem ein Rosenheimer Fußballtrainer der Nachwuchsmannschaft verschwindet wird sein Arm im Wildschweingehe eines Wildparks entdeckt. Da der leitende Ermittler den Ruf hat, Verbrechen eher schwer und langsam aufzuklären beginnen die Lokaljournalistin Jo und ihr Vater der pensionierte Polizist Vitus auf eigene Faust zu ermitteln. Schnell finden sich viele Motive und Verdächtige doch die heiße Spur fehlt. Jo und ihr Vater sind allerdings dem Täter viel näher als sie denken und begeben sich daher in große Gefahr.

Alma Bayers Kriminalroman ist sehr kurzweilig und humorvoll. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und einfach zu lesen. Gleich zu Beginn kann der Leser rätseln, wer der Täter ist. Aufgrund vieler geschickter Wendungen kam ich erst relativ spät im Buch auf den richtigen Täter. Die Autorin verbindet die Krimielemente geschickt mit einer Menge Humor, wodurch sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Alma Bayer beschreibt die Ermittlungen und Erlebnisse von Jo und Vitus sehr bildlich, wodurch sich einige amüsante Szenen im Buch finden.

Die einzelnen Kapitel sind kurz und logisch aufgebaut. Die Autorin kann komplett auf Wiederholungen und unnötige Längen verzichten. Nicht zuletzt, da sich immer wieder Kapitel rund um Jo, Vitus und so manch anderen Protagonisten abwechseln. Dies beeinträchtigt den Lesefluss allerdings in keinster Weise. Als Leser kann man sofort in die Handlung einsteigen und dieser ohne Probleme bis zum Ende folgen. Zudem ist es nicht notwendig das Buch mit der vollen Konzentration zu lesen um den Inhalt folgen zu können.

Die Charaktere sind äußerst authentisch beschrieben, was beim Leser sofort ein Bild ermöglicht. Vor allem die einzelnen Begriffe und Redewendungen im Dialekt lassen die Protagonisten besonders lebendig erscheinen. Für Leser, die diese Begriffe allerdings nicht verstehen findet sich im Text eine kurze Übersetzung oder Erklärung, die meiner Meinung nach sehr geschickt eingearbeitet sind.

„Wildfutter“ ist mein erstes Buch von Alma Bayer und ich fühlte mich gut unterhalten. Zum Teil geraten die Ermittlungen allerdings komplett in den Hintergrund und als Leser hat man das Gefühl, dass die Autorin Fußball, Sex und Affären in den Vordergrund rückt. Ich werde aber dennoch auch in Zukunft gerne zu Büchern von Alma Bayer greifen.

FAZIT:
„Wildfutter“ ist ein kurzweiliger und humorvoller Roman, der seine Leser gut unterhält. Allerdings hätte ich mir hin und wieder gewünscht, dass die Nebenthemen nicht Überhand über die Ermittlungen gewinnen. Ich vergebe 4 Sterne!