Inspektor Borubaew und das Krokodil

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zoe2018 Avatar

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Was für eine geniale Idee, ein Krimi, der in Kirgisistan spielt. Das ist nicht nur hochspannend, sondern auch sehr informativ. Worum geht es?

An einem bitterkalten Wintermorgen wird die ausgeweidete Leiche einer jungen Frau gefunden. Obwohl sie gar nicht schwanger war, wurde ihr ein Fötus eingesetzt. Inspektor Akyl Borubaew von der Mordkommission in Bischkek ermittelt. Exotischer könnten die Rahmenbedingungen kaum sein. Und so hat mich die Geschichte ein wenig an die Dr. Siri-Krimis von Colin Cotterill erinnert, die in Laos spielen.

Schnell ist klar, dass es sich bei der Toten um Jekaterina handelt, die Tochter des Ministers für Staatssicherheit. Unerwartete Unterstützung bekommt Borubaew von Kursan, einem Onkel seiner verstorbenen Frau Tschinara, und von Saltanat, einer geheimnisvollen Fremden aus dem benachbarten Usbekistan.

Weitere Morde geschehen, verbreiten Angst und Schrecken. Doch der Inspektor hat nach dem Tod seiner geliebten Frau nichts mehr zu verlieren und so gerät er immer mehr in ein tödliches Netz aus Intrigen, Sex, Drogen und Gewalt, in das auch die Polizei verstrickt zu sein scheint. Unterlegt ist die Krimihandlung mit atmosphärischen Beschreibungen der kirgisischen Landschaft und Einblicken in die Politik und Korruption Zentralasiens.

„Blutiger Winter“ ist der Debütroman von Tom Callaghan. Authentische Figuren und außergewöhnliche Schauplätze - der Autor weiß genau, wovon er schreibt. Viele Ortswechsel und kurze Kapitel sorgen für Dynamik und einen durchgängigen Spannungsbogen bis zum überraschenden Ende. In „Blutiger Winter“, einem gnadenlosen Thriller, verbinden sich nationales Trauma und private Tragödie.

Fazit: Gelungener Auftakt einer Serie um den kirgisischen Inspektor Akyl Borubaew. Eine bewegende Geschichte mit einem wirklich originellen Helden. Unbedingt Lesen!