Der lange Abschied

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hexelilli Avatar

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Wer an Hand des Covers und des Titels einen leicht lockeren Familienroman erwartet, wird bald eines besseren belehrt. Es ist eher ein Familiendrama. Mit 16 Jahren verlässt Margo ihr Elternhaus um mit ihrer großen Liebe Richard zu leben, dieser ist Alkoholiker. Sie bekommen drei Töchter, Rachel, Imogen und Sasha. Als die jüngste 4 Jahre alt ist, verlässt der Vater seine Familie. Margo verfällt in Depressionen und verlässt fast ein Jahr nicht mehr ihr Schlafzimmer. Gemeinsam mit ihrer Tante Alice kümmert sich die 11jährige Rachel um ihre Mutter und Geschwister. Später als die Mädchen längs erwachsen sind, hält Margo noch immer ihre schützende Hand über sie. Sie versucht deren Leben zu steuern, die Kinder versuchen alles um es der Mutter recht zu machen. Nur über die Vergangenheit wird nie gesprochen, dabei hat jeder sein Trauma erlitten.

Die Geschichte wird in wechselnden Handlungssträngen in Gegenwart und Vergangenheit erzählt. Wut und Schmerz spiegeln sich auch nach Jahren in den Frauen wieder, sie sind ziemlich in ihren Beziehungen gestört. Die Vergangenheit wird zwar totgeschwiegen, aber trotzdem hält Margo an alten Traditionen fest, indem sie mit ständig wechselnden Liebhabern, Familie und Freunden in ihrem Cottage auf der Isle of Withe Feste und Saufgelage feiert. Die ewige Trinkerei fand ich fast abstoßend, zu den Protagonisten konnte ich so gar keine Beziehung aufbauen, die Nebenfiguren blieben blass und fahl. Viele Szenen wurden angerissen und dann nicht weiter vertieft. Irgend wie fehlte der rote Faden, der Alles schlüssig verknüpfte. Den Schreibstiel fand ich auch nur ok, teilweise verwirrend. Das Familiengeheimnis habe ich auch nicht als solches empfunden. Aus der Geschichte hätte man mehr machen können, mich hat sie leider nicht so gefesselt.