Eine schreckliche Familie

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westeraccum Avatar

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"Die Garnett Girls" - das sind Rachel, Imogen und Sasha und dazu ihre Mutter Margo, die alles unter Kontrolle hat und nicht alt werde kann.
Vor vielen Jahren hat Richard seine Frau verlassen, er war Alkoholiker und hatte eine "Zweitfamilie". Margo hat dieses Ereignis so aus der Bahn geworfen, dass sie ein Jahr lang ihr Bett praktisch nicht verlassen hat. Die kleinen Kinder mussten sehen, wie sie klar kamen und Rachel hatte als Zehnjährige viel zu viel Verantwortung. Der Bruch in der Familie wirkt bis in die Zeit nach, in der das Buch spielt und man erkennt schnell, dass alle ein Trauma davongetragen haben.
Während Margo weiterhin ihre großen Feste feiert und mit ihren Liebhabern herumspielt, sind die jungen Frauen alle auf ihre Weise unglücklich. Das beschreibt Georgina Moore sehr eindrücklich und man leidet mit. Die Kommunikation zwischen den Familienmitgliedern ist schrecklich oder nicht vorhanden, die einzig Vernünftige ist Margos Schwester Alice.
Das alles spielt sich vor der Kulisse der Isle of Wight ab, die wunderschön sein muss und auch so beschrieben wird. Der Gegensatz von der herrlichen Kulisse zu den zerrissenen Menschen hat mir gut gefallen.
Das Buch hat mich gefesselt und tief in die Probleme der Familie eintauchen lassen. Das ist nicht immer einfach zu verarbeiten und manchmal möchte man die Personen nehmen und schütteln, damit sie endlich zu Verstand kommen.
Eine richtig gute Lektüre!