Familiengeheimnisse im Matriarchat

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Die Garnett Girls von Georgina Moore, erschienen im Kiepenheuer & Witsch Verlag am 10.04.2025 und als Hörbuch, gelesen von Yara Blümel, erschienen im Aragon Verlag am 1. April 2025.

Imogen ist mit ihrem Freund William nach Venedig zu fahren, um die Hochzeitsreise ihrer Eltern nachzustellen und ihr ist völlig klar, dass William ihr einen Antrag stellen wird, der von ihren Schwestern und der Mutter sehnlichst erhofft wird. Obwohl sie den Antrag weder annimmt noch ablehnt feiert man kurze Zeit später auf der Isle of Wight eine Verlobungsparty in deren Verlauf einige Familiengeheimnisse zutage treten und die Abhängigkeiten der Mädchen zu ihrer Mutter und deren Zustimmung deutlich hervortreten. Eines der Geheimnisse, die die Familie hüten betreffen den Vater, der Alkoholiker war und sich aus dem Leben seiner Frau und Töchter gestohlen hat. Margo hat diese Ablehnung nie überwunden und so spielen sich viele Dramen auf der Insel ab da die Töchter versucht haben ihre Lebensentwürfe den Wünschen der Mutter zumindest teilweise unterzuordnen.

Wer Drama möchte, der bekommt hier Drama und Margo ist die Queen. Sie ist manipulativ, rücksichtslos und gierig darauf bewundert zu werden und das Leben zu feiern.

Jeder der Garnett Girls wird ausführlich beschrieben, die Beziehungen untereinander, den Partnern und die Beziehung zur Mutter. Vier Frauen, die, obwohl sie eine Familie sind, unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Weggang des Vaters ist der Rote Faden, der sich durch das Buch zieht und viele Fragen aufwirft.

In diesem Buch fließt so viel Alkohol, man glaubt er wäre Limonade. Dementsprechend ist es auch schwierig sich mit den Charakteren anzufreunden bzw. ihre alkoholisierten Handlungen nachzuvollziehen.

Ich hatte Buch und Hörbuch, was mit den vielen Personen und den Andeutungen, die über den Vater gemacht wurden, sehr hilfreich war. Yara Blümel hat der Geschichte in angenehmer Weise ihre Stimme geliehen.
Insgesamt ein Drama, in das ich nicht eintauchen wollte, was einen auch etwas mit dem Gefühl zurücklässt, dass man froh ist kein Garnett Girl zu sein.