Familienverstrickungen

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elohym78 Avatar

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Nachdem Richard seine Familie im Stich ließ, bleibt Margo mit ihren drei kleinen Töchtern zurück. Die starke Frau bricht zusammen und mit ihr alles, was ihr wichtig ist. Erst ein Jahr später kann sie sich aus den Klauen der Depression befreien und ihre Mädchen weiter großziehen.
Jetzt, Jahre später, leben die drei Garnett-Girls ihr Leben. Doch immer noch eng miteinander verflochten. Und jede von ihnen trägt ein folgenschweres Geheimnis mit sich herum.

Ich liebe das Coverbild! Es zeigt die drei Garnett Girls, wie sie vor der Küste der Isle of Wight im sommerlichen, kristallklaren Wasser stehen. Sie tragen Bikinis und scheinen das Leben zu genießen. Ich fühlte mich von dem Bild sofort angesprochen und würde mich sehr gerne zu den Mädels ins kühle Nass stürzen!

Georgina Moore schildert das Leben aller Garnett-Girls, auch wenn auf dem Cover nur drei abgebildet sind. Denn diese drei sind nur der jüngste Spross der Sippe; zu ihnen gehören noch ihre Mutter Margo und deren Schwester Alice, die ebenfalls als Garnett Girls bekannt sind.
Das Leben dieser fünf unfassbar unterschiedlichen Frauen schildert die Autorin eindringlich und authentisch. Ich konnte mich in jede von ihnen mit Leichtigkeit hineinversetzen und ihren Handlungen folgen. Nicht immer konnte ich sie verstehen, doch immer nachvollziehen.

Doch leider konnte ich keinerlei Beziehung zu ihnen aufbauen und so rauschte das Buch an mir ohne nennenswerte Gefühlsregung vorbei. Wie ein Film sah ich mir die Frauen und ihre unterschiedlichen Leben. Mir persönlich steckte einfach zu viel Drama in den Frauen, die sie auch nach außen projizierten. Es kann keine normale Hausfrau und Mutter bei sein, oder ein glücklicher Single. Nein, alle schleppen nicht nur ihr Päckchen mit sich herum, sondern leben Drama pur.
Natürlich empfindet jeder sein eigenes Leben als schillernd und ergreifend; man selber hat die größten Probleme oder erlebt das Beste überhaupt. Doch andere in dieser Rolle zu sehen, fand ich persönlich ermüdend. Fast kam es mir vor, als würde ich das Tagebuch meiner besten Freundin heimlich lesen und fühlte mich alles andere als gut dabei.

Eine nicht ganz so seichte und leichte Sommerlektüre wie gedacht.