Tragische Familie

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In jeder normalen Familie gibt es mal Streit und Unstimmigkeiten. Die Garnetts sind aber keine normale Familie. Das Verhältnis zwischen Mutter Margo und ihren drei erwachsenen Töchtern ist immer angespannt, obwohl oder vielleicht gerade weil zu jeder Gelegenheit sehr viel Alkohol fließt. Vater Richard ist weg, keiner weiß wirklich wo er ist oder was er macht. Obwohl Margo sich für ihre Töchter gute Partner wünscht, scheint die jüngst stattgefundene Verlobung von Imogen mit William auch nicht ins Schwarze getroffen zu haben.

Was nach einem leichten Sommerbuch aussieht, wartet inhaltlich mit einer viel komplexeren Geschichte als ursprünglich gedacht auf. "Die Garnett Girls" erzählt die Familiengeschichte rund um die drei Schwestern Imogen, Sasha und Rachel. Auch wenn mir die Charaktere der Figuren nur wenig sympathisch waren, hat Autorin Georgina Moore sie sehr authentisch dargestellt. Es geht im wesentlichen um schwierige innerfamiliäre Beziehungen, verletzten Stolz und das mühsame Wahren einer Fassade, die an allen Ecken und Enden bröckelt. Stetes Allheilmittel ist der Alkohol, zu dem nahezu alle Figuren in allen Kapiteln gerne und häufig greifen.
Ein tiefgreifendes Buch über eine tragische Familie, das doch noch Luft nach oben gehabt hätte.