Ohne eigene Identität

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kuddel Avatar

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"Hör zu, sei gehorsam, folge.
Zweifle nicht, zögere nicht, hinterfrage nicht.
Sei hilfreich und ergeben.
Unterwirf dich dem Willen der Beseelten."
Diese Worte erklingen ohne Unterlass auf die konforme Masse. Identität ist in dieser Welt nicht erwünscht. Damit erinnert das Buch ein wenig an "1984", auch hier erleben wir einen aufmüpfigen Charakter, der versucht dem System zu entkommen. Nummer Acht bemerkt eines Tages im Blick eines anderen Mädchens, dass sie eine Gleichgesinnte vor sich hat.
Diese Dystopie für Jugendliche konnte mich leider nicht überzeugen, nach dem guten Einstieg hat mich das Buch verloren. Die 153 Seiten sind schnell gelesen, doch inhaltlich war ich zunehmend enttäuscht. Wir erleben die Geschichte ausschließlich aus der Perspektive von Acht. Oft ist unklar, ob das Erzählte gerade geschieht oder Einbildung ist. Der handlungsarmen Geschichte fehlt die Spannung. Die Frage nach der Individualität, deren Wichtigkeit und evtl. notwendigen Grenzen wird hier nur unzureichend behandelt. Ein guter Ansatz, der unzureichende umgesetzt wurde. Schade