Verwirrend!

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lulu Avatar

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In dem dystopisch anmutenden Szenario dieses Romans lernen wir 8 kennen, die unter vielen identischen ‚Unbeseelten‘ ihren ständig monoton gleichen Alltag erlebt: ohne Sinn, ohne soziale Kontakte und unter ständiger Kontrolle und der Drohung, bei Abweichungen vom Verhaltenskodex und eigenständigem Denken eliminiert zu werden. Dennoch spürt die Protagonistin eine Sehnsucht nach mehr!

Die Szenerie im Ort Sardus erschien mir von Anfang an merkwürdig steril und sinnlos. Was soll Gehorsam nutzen, wenn die Arbeitskraft der Unbeseelten gar nicht genutzt wird, sondern für immer gleiche Computertests verpulvert wird? Insgesamt erfährt der Leser auch nicht viel vom Ort der Handlung, aber umso mehr vom Gedankenkarussell der Protagonistin. Die Handlung wird immer verwirrender und surrealer, verliert sich in traumähnlichen, ständig wiederkehrenden Bildsequenzen bis ganz am Schluss das Rätsel aufgelöst wird, und die verschwimmenden Grenzen zwischen Realität und Imagination einen Sinn ergeben. Doch bis dahin benötigt der Leser viel Geduld und muss sich zusehends von der Erwartung einer spannenden Flucht aus einem totalitären Staat verabschieden.

Vielleicht fehlt mir die Affinität zu virtuellen Realitäten, doch ich hatte nach dem spannenden Start andere Erwartungen an das Buch! Trotz meines Bemühens, mich auf die spezielle Story einzulassen, konnte mich das Buch leider nicht begeistern!