Erhellende Einsichten

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annek Avatar

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Der Autor untersucht in diesem spannenden Buch Denkfehler und daraus resultierende Entscheidungen, die im Endeffekt dumm, weil schädlich für den einzelnen und die Gemeinschaft sind. Er stellt an den Anfang die Frage, ob wir uns tatsächlich auf dem Weg in eine postwissenschaftliche Gesellschaft befinden, in der subjektives Empfinden wichtiger ist als das rationale Argument. Das ist berechtigt, wenn man sich vor Augen hält, wie oft Menschen augenscheinlich Fakten und Wissenschaft ignorieren. Der Neurowissenschaftler verurteilt nicht, er versucht, Mechanismen darzulegen und psychologische bzw. massenpsychologische Erklärungsmuster zu erhellen. In den Mittelpunkt stellt er den Menschen als Individuum, wie empfindet und reflektiert er für sich und was ist Handlungsantrieb, unter welchen Bedingungen entstehen Mehrheiten bzw. wie kann man deren Auffassungen/Aktionen verändern.
Schon die Kapitelüberschriften weisen auf die Problemfelder hin.
Er plädiert trotz allem für Optimismus und die Hoffnung, dass bei großer Bedrohung bisher immer Lösungen für die Allgemeinheit gefunden wurden. Ob das auch funktioniert bei einer Gefahrenlage, die den Planeten insgesamt als Lebensraum unbewohnbar machen kann?
Beck schreibt flüssig, wirkt niemals belehrend und nimmt den Leser mit bei seinen Überlegungen.
Es ist eine spannende Lektüre, die viele neue Denkanstöße gibt und nachdenklich macht.